Mit Vorbildern gegen den Sanierungs-Rückstand

Wuppertal hat viele Altbauten — wie man die modernisieren kann, zeigte die VHS.

Wuppertal. „Energetisch gesehen war nur noch ein Zelt schlechter.“ So beschreibt der Wuppertaler Handwerker Frank Hüttemann sein altes Fachwerkhaus. Heute ist es ein Niedrigenergie-Haus. Was für diesen Wandel notwendig war, präsentierte er am Samstagmittag beim Sanierungsmarkt in der Elberfelder Volkshochschule (VHS). Insgesamt zwölf Eigentümer stellten dort ihre energetisch sanierten Häuser vor.

„Es geht hierbei vor allem um den Austausch von Tipps und Tricks von Hausbesitzern zu Hausbesitzern“, so Cordula Breudel, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Wuppertal, die zusammen mit der VHS und der Verbraucherzentrale den Sanierungsmarkt organisiert hat. Der Grund: „Es gibt einen Sanierungs-Rückstand in Wuppertal und anderen Städten.“ Viele Eigentümer scheuten Kosten und Aufwand — oder seien einfach unsicher, welche Investitionen sinnvoll seien. Die Beispiele erfolgreicher Sanierungen könnten hier Vorbilder sein.

Mit unterschiedlichen Konzepten sanierte Gebäude vom Heuboden über das Mehrfamilienhaus bis hin zur Farbikantenvilla wurden vorgestellt. Hüttemanns Fachwerkhaus interessierte da vor allem wegen seines Heizungssystems mit Solaranlage und Wandheizung. „Ich werde aber auch auf die neue Holzfassade angesprochen“, so der Eigentümer. Der alte Schiefer ist kaum noch erhalten. Dafür sind die Wände nun reichlich gedämmt und die Fenster statt einfach- jetzt dreifachverglast.

Viele Besucher hörten sich auch Vorträge zum schadstoffarmen Heizen oder zur Selbsterzeugung von Strom an. Oder sie informierten sich direkt bei den Hausbesitzern. So auch Hans Dieter Hofmann: „Ich bin hier wegen meiner Lichtschächte. Ich glaube, die sind nicht richtig wärmeisoliert.“ Auf dem Markt suchte er einen passenden Berater.

Unter diesen befand sich auch Architekt Jürgen Kleid, der noch mal einen anderen Blick auf das Thema warf: „Bei einer energetischen Sanierung kann man auch das Design im Auge behalten.“ Ein Beispiel: Ein schnöder 60er- Jahre-Bau wurde mit seiner Hilfe zu einem modernen, lichtdurchfluteten Haus mit bodentifen Fenstern und Mut zur Farbe.

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