Mit Spaß zum Erfolg: Die Nationalmannschaft im Burgholz

Die deutschen Rollhockey-Damen haben sich in der Bildungsstätte einquartiert. Dort versorgen sie sich nicht nur mit Essen selbst, sondern auch mit guter Laune.

Burgholz. Essen, schlafen, trainieren — mehr machen wir hier nicht, sagen die Spielerinnen der deutschen Rollhockey-Nationalmannschaft unisono. Dass das so nicht stimmt, wird spätestens klar, wenn man einen Blick auf den aktuellen Tagesplan wirft: Am Abend steht ein Film auf dem Programm. „Vorher schauen wir aber die zweite Folge der Comicserie ’Pinky und der Brain’“, erzählt Torhüterin Christina Klein.

Sonntag lief die erste Folge und vorher ein kurzer Film. „Wir schauen uns auch viele Sportfilme an — wo am Ende die Guten gewinnen“, sagt Lea Reinert vom Turnier-Ausrichter RSC Cronenberg. Aber Liebeskomödien stehen ebenfalls hoch im Kurs. „Dass etwas fürs Auge dabei ist, ist für uns ganz wichtig“, scherzt Leas jüngere Schwester Carolin, die ebenfalls im Kader der Nationalmannschaft ist. Die Teamkolleginnen brechen in kollektives Gelächter aus. Die Stimmung stimmt also schon einmal. Und was machen die zehn Frauen sonst noch, wenn sie nicht gerade essen, schlafen oder trainieren?

Sonntag waren sie Bowling spielen, am Montag ging es nach dem Training in der Cronenberger Alfred-Henckels-Halle noch nach Elberfeld. Wichtigste Frage: Was ziehen wir an? Doch wer glaubt, die Damen würden über Blusen, Tops und High Heels diskutieren, liegt vollkommen falsch: Die Sportlerinnen wollen geschlossen als Mannschaft auftreten — daher ist einer der Teamzwirne auch Pflicht für den gemeinsamen Stadtbummel.

Torhüterin Christina Klein bleibt derweil in der Bildungsstätte und entspannt noch ein wenig. Die meisten genießen die Ruhe, die sie im Mannschaftsquartier im Burgholz haben. Doch einigen ist es ein wenig zu ruhig: In manchen Zimmern habe man noch nicht einmal Handyempfang, beschwert sich so manche Spielerin.

Braucht man aber auch nicht, denn langweilig wird es mit den deutschen Rollhockey-Damen garantiert nicht: Immer wieder wird Canasta gespielt. Das Kartenspiel hat es den Sportlerinnen angetan. Früher hätten sie auch gekniffelt. „Aber seit Beata Geismann ihre eigenen Regeln macht, kniffeln wir nicht mehr“, sagt die Torhüterin. Viel wichtiger als Siege im Kniffeln oder Canasta sei aber sowieso der Titel im Rollhockey — den wollen die deutschen Spielerinnen natürlich unbedingt im eigenen Land holen. Und was, wenn das tatsächlich klappt?

Dann wäre doch ein Autokorso toll — von Cronenberg nach Elberfeld. Bis dahin heißt es aber noch mehrere Tage: Essen, schlafen und trainieren — und natürlich Spiele gewinnen.

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