Mit der Nachtwache auf der Nordbahntrasse
Nordbahntrasse: Ein Wachdienst sorgt für Sicherheit. Die WZ war beim Streifengang dabei.
Wuppertal. Fabian Lucius geht durch finsterste Nacht. Am Tag hat die Sonne den Asphalt aufgeheizt, am Abend hat es kurz geregnet. Der Asphalt dampft. Die Nebelschwaden formen Bilder, die sich sofort wieder auflösen. Dann hört Fabian Lucius ein Geräusch, leuchtet mit seiner Taschenlampe auf das Gebüsch neben ihm. Ein Augenpaar funkelt ihm entgegen. Entwarnung - nur eine Katze. Der Puls senkt sich wieder.
"Manchmal ist es wie in einem Horrorfilm. Aber ein bisschen Adrenalin muss ja auch dabei sein", sagt der Wachmann mit der Gelassenheit, die für seinen Beruf wohl unerlässlich ist. Fabian Lucius ist seit Juli fast jede Nacht auf dem ersten Teilstück der Nordbahntrasse unterwegs. Er ist Teil des "Wachdienst Nordbahntrasse" des Wichernhauses. Jeden Tag sieht der Wachdienst in zwei Schichten zwischen 15 Uhr nachmittags und 5 Uhr morgens nach dem Rechten. Am Wochenende sogar rund um die Uhr.
Vor Einführung des Wachdienstes gab es häufig Probleme mit Jugendlichen, die nachts mit Graffitis die Nordbahntrasse beschmierten. Die Scheiben eines Baggers wurden eingeschlagen und Betrunkene hinterließen oft ihren Müll auf der Trasse: Zerbrochene Flaschen, die am darauffolgenden Tag zur Gefahr für Kindergartengruppen und Schulklassen werden konnten.