Mit der Museumsbahn quietschend den Berg hinauf

Historisch: Kohlfurth – Cronenberg und zurück. Die erste Fahrt der Museumsbahn ist ausgebucht.

Wuppertal. In Biergärten und Cafés sitzen die Menschen dicht gedrängt: Am Ostersonntag zieht es viele nach draußen an die frische Luft. Auch am Eingang zur Museumsbahn an der Kohlfurther Brücke staut es sich zeitweise - die erste Bahnfahrt in diesem Jahr ist vor allem für Eltern und Großeltern mit Kindern ein spannender Osterausflug.

"Das Wetter ist so schön und wir wollen mit den Kindern nicht nur drinnen sitzen," sagt Yvonne Kasimir. Sie und ihre drei Kinder nutzen die Bahn regelmäßig. "Wir fahren auf den Berg und dann gehen wir zu Fuß runter und sammeln Blätter und schauen uns Insekten an," erzählt die kleine Nadine.

Dann quietscht es hinter der großen Werkshalle, in der die alten Bahnen restauriert und in Schuss gehalten werden. Wenig später fährt die Bahn die letzten Meter zu den wartenden Fahrgästen. Zwei Wagen sind an diesem Tag in Betrieb. 32 Sitzplätze gibt es pro Bahn. Dreißig Minuten dauert eine Fahrt, bis man wieder am Ausgangspunkt angekommen ist.

Nach fünf Minuten Pause und beladen mit neuen Fahrgästen macht sich die Bahn wieder auf den Weg durch das enge Tal und kämpft sich den Berg hoch. Die kleinen Fahrgäste schauen begeistert aus dem Fenster und halten sich in den Kurven die Ohren zu.

Das Quietschen der alten Bahn erinnert zumindest die älteren Fahrgäste an andere Zeiten: "Es ist wie früher, als die Bahnen noch durch die Stadt gefahren sind. Die waren auch ziemlich laut," sagt Liesel Winter. Überhaupt ist alles in der Bahn nostalgisch, erinnert an längst vergangene Zeiten.

Der Schaffner kontrolliert die Fahrkarten und die alten Schilder, die darum bitten nicht zu rauchen versetzen die Fahrgäste um Jahre zurück: "Ich fühl mich wieder wie der junge Kerl, der ich mal war, als ich täglich mit der Bahn zur Arbeit gefahren bin," sagt Rüdiger Kleine.

Nur das Bimmeln eines Handys dämpft kurz vor der Endstation die nostalgische Stimmung. "Ich will raus, es ist so warm," sagt ein kleiner Junge einige Plätze weiter vorne. Die Erklärung seiner Mutter, dass die alten Wagen keine Klimaanlage haben, bekommt er nicht mit. Er ist schon auf dem Weg zur Spielzeugbahn, die ihn für kurze Zeit selbst zum Lokführer werden lässt.

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