Sparen Mit dem Funkzähler auf digitale Wasserlecksuche im Wuppertaler Kleingarten

Wuppertal · Die WSW haben Anfang September ein Pilotprojekt gestartet – bereits jetzt gibt es ein positives Fazit.

 Per App wird Bernhard Ruetsch benachrichtigt, wenn der Wasserverbrauch ungewöhnlich ansteigt.

Per App wird Bernhard Ruetsch benachrichtigt, wenn der Wasserverbrauch ungewöhnlich ansteigt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. Die WSW unterstützen mehrere Wuppertaler Kleingartenvereine dabei, sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Dafür werden die Wasserzähler per Funknetz laufend überwacht. Bei dem Kleingartenverein Am Missionsberg auf der Hardt konnte auf diese Weise bereits ein unnötiger Wasserverbrauch aufgespürt und die Ursache beseitigt werden.

Drei bis fünf Kubikmeter Wasser verbraucht die Kleingartenanlage an der Rudolfstraße in etwa pro Tag im Sommer. Im September schlug die App, die Vorsitzender Bernhard Ruetsch nutzt, aber Alarm: 600 Liter flossen innerhalb einer Stunde. „Ich wurde benachrichtigt und konnte nur einen Tag später schon nach der Leckage suchen“, berichtet er. Ein Schlauch war geplatzt. Durch das Leckage-Monitoring konnte das Problem viel früher gefunden werden. Denn normalerweise liest Bernhard Ruetsch die Wasseruhr nur ein Mal im Monat ab. „So konnten wir dem Gartenfreund eine Menge Kosten ersparen“, sagt Ruetsch.

Der Hauptzähler wurde von den WSW durch einen Funkzähler ersetzt, der alle paar Minuten Daten über den Verbrauch sendet. Bernhard Ruetsch kann diese einfach per Smartphone-App abrufen, tabellarisch und grafisch. Ist der Verbrauch höher als normalerweise, wird er benachrichtigt.

Das Projekt der WSW ist Anfang September gestartet und befindet sich noch in der Testphase. „Wir hatten selbst nicht erwartet, dass sich der Nutzen der neuen Technik so schnell erweist“, sagt Sören Högel, Leiter Digitale Lösungen bei den WSW. Die Idee der Digitalexperten von den Stadtwerken bestand darin, eine Möglichkeit anzubieten, private Trinkwassernetze besser zu überwachen. Kommt es dort zu unbemerkten Wasserverlusten durch Leckagen oder Ähnliches, trägt der Eigentümer die Kosten. Und die können hoch sein, wenn eine undichte Leitung längere Zeit unentdeckt bleibt. Die Zuständigkeit der WSW endet am Zähler.

Der Wasserverbrauch gehört bei den Kleingärtnern zu den großen Ausgabenposten. Bislang nehmen drei Kleingartenvereine an dem Pilotversuch teil, weitere Interessenten gibt es bereit. „Wir hoffen, dass das noch mehr werden“, sagt der  Stadtwerke-Sprecher Rainer Friedrich.

Bernhard Ruetsch war von der Idee gleich begeistert. Aus einem praktischen Grund: Der Zähler befindet sich in einem Schacht am Eingang zur Kleingartenanlage. „Dort klettere ich einmal im Monat hinein, um den Zähler abzulesen. Besonders im Winter ist das kein Vergnügen“, berichtet er. Diese Arbeit entfällt nun. Für den Funkzähler zahlen die Vereine eine kleine monatliche Gebühr. Sie sei gut angelegtes Geld, findet der Vereinsvorsitzende.

Mit dem sogenannten „Lorawan“-Funknetz („Long Range Wide Area Network“) verfügen die WSW über eine digitale Infrastruktur, die für unterschiedliche Anwendungen genutzt werden kann. Dieses Funknetz ermöglicht ein sehr effizientes Senden von Daten über lange Strecken. Die WSW nutzen es, um Daten aus ihrem Strom- sowie dem Wassernetz zu übertragen. Auch die AWG funkt Daten zum Füllstand von Altglascontainern über das Lorawan der WSW.

Vor gut einem Jahr sind die WSW gemeinsam mit ihrem Partner Engie Deutschland mit dem ersten digitalen Infrastrukturprojekt zur Straßenbeleuchtung im Quartier Schöller-Dornap gestartet. „Unser Ziel war es von Anfang an, unsere digitale Infrastruktur im Sinne der Smart-City-Strategie der Stadt Wuppertal auch anderen Anwendern zur Verfügung zu stellen“, berichtet Sören Högel.

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