Wuppertaler weltweit Mit dem Fahrrad durch Russland, den Iran, Armenien und Dubai

Seit April ist Markus Zöllner aus Wuppertal auf Weltreise. Sein Hauptziel ist der Iran.

 Die farbenreiche Basilius-Kathedrale in Moskau ist für ihre Zwiebeltürme weltbekannt.

Die farbenreiche Basilius-Kathedrale in Moskau ist für ihre Zwiebeltürme weltbekannt.

Foto: ja/zöllner

Seit dem 13. April befindet sich Markus Zöllner bereits auf Weltreise. Nur mit seinem Fahrrad und tragbarem Gepäck ausgestattet, fährt er Kilometer um Kilometer von Wuppertal aus Richtung Osten. Seine Route führt ihn über Polen, die Ukraine und Russland weiter in Richtung Iran, seinem Hauptziel. Unterstützung bekommt er von Familie, Freunden und Sponsoren.

Als Kind sei der 32-jährige Wuppertaler oft mit seinen Eltern nach Schweden gefahren und habe 2014 eben dieses Land mit dem Fahrrad bereist. „Man bekommt viel mehr mit als mit dem Auto“, sagt er. Mit dem Fahrrad zu fahren sei eine entspannte Art zu reisen. „Ich möchte mir selbst ein Bild von Land und Leuten machen“, berichtet er über seinen Wunsch, einmal den Iran zu sehen.

Etwa 65 Kilometer legt Markus Zöllner am Tag zurück. Die Frage nach dem Kilometerstand sei ihm aber nicht wichtig. „Ich fahre, wie ich Lust habe. Wo es mir gefällt, bleibe ich länger“, sagt er. Teilstrecken legt er auch mit dem Zug zurück, hauptsächlich, um seine Visazeiten einzuhalten. Von Wuppertal aus ist er mit dem Fahrrad nach Magdeburg gefahren, um dort in den Zug nach Berlin und weiter nach Warschau zu steigen. Von dort aus ging es mit dem Rad nach Moskau.

Seine vier Fahrradtaschen beinhalten nur das Nötigste, aber mit 65 Kilogramm Gewicht sei dies eigentlich noch zu viel. Ausgestattet mit einem Holzvergaser zum Kochen, Schlafsack und Zelt, führt ihn seine Route auch über unbefestigte Straßen. „Der Aufbau des Zeltes kostet mich meistens zu viel Zeit“, erklärt Zöllner. Übernachten würde er daher, wenn möglich, in Schutzhütten.

Oft kann er seine geplanten Routen nicht einhalten, wenn er beispielsweise zu viel Gegenwind hat. „Gegenwind ist ziemlich böse. Es ist ziemlich demotivierend, auf gerader Straße nur acht Stundenkilometer fahren zu können“, berichtet er. Auch Grenzübergänge können ihn aufhalten: „An der russisch-ukrainischen Grenze gibt es nur drei Übergänge für internationale Touristen“, sagt er. Für ihn bedeutet das einen Umweg von 70 bis 80 Kilometern. Doch davon lässt sich Markus Zöllner nicht unterkriegen.

Besondere Sehenswürdigkeiten hat er nicht geplant. „Ich lasse das einfach auf mich zukommen“, sagt er. Er würde sich vor allem gerne von Einheimischen herumführen lassen. Die erste wirklich große Herausforderung wird der Gudamakari Pass im Kaukasus sein, der auf 2400 Metern knapp hinter der Grenze zwischen Russland und Georgien liegt. Seine Route plant Markus Zöllner mit einer App, die ihm manchmal aber auch fahrraduntaugliche Strecken vorschlägt. „In der Ukraine sind die Böden zum Teil so versandet, dass man nicht mehr vorwärts kommt“, erklärt er.

Die meiste Zeit will
Zöllner im Iran verbringen

Sein Höhepunkt bislang war eine Strecke nördlich von Kiew am Fluss Dnepr entlang, die durch einen Pinienwald geführt hat. „Das riecht einfach richtig genial“, erklärt er. Auch über die Gastfreundschaft freut er sich. „Sobald ich in Polen eine kleine Pause gemacht habe, hielten Autofahrer  an und fragten mich, ob alles in Ordnung sei“, sagt er. Vor wenigen Tagen ist eine Stange an dem Vorderradgepäckträger gebrochen. Ein Ukrainer habe ihm bei der Reparatur geholfen.

In Georgien und Armenien will sich Zöllner etwa zweieinhalb Monate aufhalten. Im Iran möchte er aber die meiste Zeit verbringen. Dafür hat er etwa drei Monate eingeplant. Von da soll es weiter über Dubai bis in den Oman gehen. Vermutlich geht es dort für ihn im Dezember wieder nach Hause. „Ich suche mir das günstigste Ziel in Europa und fahre dann mit dem Fahrrad wieder zurück nach Wuppertal“, sagt er.

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