Mensch gegen Maschine: Nächtliches Rennen im Luisenviertel

Elberfeld. Eigentlich sollte die Geschwindigkeitsanzeige an der Luisenstraße ja eine Warnung an alle Raser sein. Auf Initiative der ansässigen Biergartenbetreiber hatte ihn die Stadt am Berg zur Ottenbrucher Straße vorübergehend angebracht.

Die Anzeige funktionierte laut Congo-Wirt Achim Brandt hervorragend. "Die Autofahrer haben sofort die Füße vom Gas genommen, sobald die Anzeige ab Tempo 30 geblinkt hat."

Doch das Gerät brachte noch ganz andere Geschwindigkeitswunder hervor. Weil das Messgerät nicht nur Autos, sondern auch Fahrradfahrer und Läufer anzeigte, verabredete man sich jüngst des Nächtens kurzerhand zum Wettrennen auf der Flaniermeile. Zwischen Café du Congo und Katzengold traf sich um Mitternacht die Sprint-Elite unter den Nachtschwärmern zum Kampf gegen die Maschine. Neben einer weiblichen Teilnehmerin (25 Stundenkilometer) gab es sogar einen "Paarlauf", bei dem das Duo immerhin 18 Stundenkilometer auf die Anzeige brachte - das Tempo der Olympia-Damen auf der Marathon-Distanz. Der Gewinner entlockte der Anzeige satte 28 Kilometer die Stunde.

Inzwischen ist das Messgerät übrigens wieder abgebaut. Geht es nach Achim Brandt, dann kehrt die Anzeigentafel wieder zurück ins Viertel. "Ich habe Kosten für eine solche Dauereinrichtung eingeholt, und suche Sponsoren - vorausgesetzt, die Stadt erteilt die Genehmigung", so der Kneipier. Dann würde das Gerät während der Biergartensaison vorm Congo hängen. Zur Warnung an die Autofahrer - und sicher auch zum Ansporn an alle Läufer. nib

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