Mehr Geld für den Radverkehr?

Es soll endlich einen eigenen Etat geben. Die Höhe ist aber noch offen.

Mehr Geld für den Radverkehr?
Foto: Stefan Fries

20 000 Euro stehen für den Radverkehr in Wuppertal zur Verfügung - pro Jahr. Also praktisch nichts, wie viele Kritiker sagen. Auch in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses kam das Thema zur Sprache. Für den Radverkehr werde nur investiert, wenn sowie schon an Straßen für den Autoverkehr gearbeitet werde, hieß es. Die Grünen fordern jetzt zumindest einen eigenen Topf im Haushalt für die Verbesserung der Radinfrastruktur.

Denn mit 20 000 Euro komme man nicht weit. Zur Erinnerung: Im Gespräch mit der WZ hatte Norina Peinelt, Fahrradbeauftragte der Stadt, eingeräumt, dass bereits das Absenken von Bürgersteigen auf einigen Metern mit mehreren tausend Euro zu Buche schlage. Zumindest 400 000 Euro sollen in Zukunft, so der Antrag der Grünen, im Haushalt allein für den Radverkehr zur Verfügung stehen.

Das wäre gut ein Euro pro Einwohner, rechnete Lorenz Hoffmann-Gaubig vom ADFC vor, und zumindest ein Anfang. Der ADFC unterstütze das Ansinnen natürlich. Andere Städte wie Aachen oder Düsseldorf würden aber viel mehr investieren. Entschieden wird über den Vorschlag der Grünen am Montag im Rat. Die Chancen, dass das durchkommt, stehen eher gering. Die Groko hat jetzt angekündigt, zumindest 100 000 Euro für den Radverkehr im Haushalt bereitstellen zu wollen (die WZ berichtete). „Ein erster zaghafter Schritt in Richtung Fahrradstadt Wuppertal“, heißt es in einer ersten Stellungnahme der Grünen-Ratsfraktion dazu.

Überhaupt waren in der Sitzung des Verkehrsauschusses Hoffmann-Gaubig und auch Anja Liebert (Grüne) skeptisch geblieben, was das Radverkehrskonzept angeht. Welche Priorität werde überhaupt der Umsetzung eingeräumt?, fragte Liebert. Verkehrsdezernent Frank Meer wies darauf hin, dass das natürlich auch eine Frage der zur Verfügung stehenden Ressourcen sei. Weshalb Hoffmann-Gaubig einwarf, dass der Grundsatzbeschluss des Rates enorm wichtig sei, damit das Konzept nicht für Jahre zurückgestellt werde. Denn gerade was das Thema Radverkehr angehe, habe es oft verzögerte Entscheidungen gegeben. Als Beispiel nannte er den Bereich Oberdörnen. Dort gab es Diskussionen, ob und wie eine Ost-West-Verbindung für Radfahrer geschaffen werden könnte. Noch für 2017, so Hoffmann-Gaubig, habe die Stadt eine Lösung angekündigt. Doch auch das dauere länger. Meyer hatte in der Sitzung erklärt, dass Planungsbüro Kaulen werde sich mit dem Thema im kommenden Jahr beschäftigen - wenn es das Radverkehrskonzept abgeschlossen habe.

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