Mehr als 300 Vereine sammeln über Gut für Wuppertal Geld für Projekte

Barbara Sydow vom Kinder- und Jugendtheater und Constanze Klee von der Stadtsparkasse erklären die Vorteile der Spendenplattform im Internet.

Mehr als 300 Vereine sammeln über Gut für Wuppertal Geld für Projekte
Foto: Andreas Fischer

Die Spendenplattform „Gut für Wuppertal“ gibt es seit Dezember 2015 und wird bereits von mehr als 300 Vereinen genutzt, um Geld für Projekte zu sammeln. Es gibt aber noch viele gemeinnützige Einrichtungen, die die Plattform nicht kennen oder nicht nutzen, weil sie einen großen Aufwand vermuten. Barbara Sydow, Geschäftsführerin des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters, und Constanze Klee, Leiterin des Vorstandssekretariats der Stadtsparkasse Wuppertal, erklären, warum es sich lohnt, die Spendenplattform zu nutzen.

Mehr als 300 Vereine sammeln über Gut für Wuppertal Geld für Projekte
Foto: Andreas Fischer

Warum haben Sie sich dafür entschieden, Spenden über „Gut für Wuppertal“ zu sammeln?

Barbara Sydow: Wir sind gleich auf den ersten Zug aufgesprungen. Das Kinder- und Jugendtheater ist zu Gast im Berufskolleg Elberfeld und die alten Sitze waren wirklich grenzwertig. Die mussten zum Teil aussortiert werden, weil die Kinder Splitter in den Fingern hatten. Viele unserer Besucher haben schon immer gesagt, dass wir neue Sitze brauchen.

Wie sind ihre Erfahrungen mit der Spendenplattform?

Sydow: Gut für Wuppertal und Betterplace (Der Betreiber der Plattform, Anmerkung der Redaktion) sind verlässliche Partner. Wir haben 14 000 Euro für neue Sitze zusammenbekommen und konnten die Stühle im vergangenen Sommer austauschen. Das ist eine stolze, tolle Summe. Einen besonderen Anreiz haben wir für die Spender dadurch geschaffen, dass wir für jeden, der 70 Euro spendet, ein eigenes Schildchen am Sitz anbringen.

Constanze Klee: Die Erfahrung der Stadtsparkasse ist, dass Vereine, die es verstanden haben, die Plattform schon gut nutzen. Wenn zum Beispiel eine Verdopplungsaktion ansteht, trommeln die Vereine stark und die Spenden sind innerhalb von Minuten weg. Viele Vereine nutzen die Plattform aber noch nicht und wir verstehen nicht, warum.

Welche Voraussetzung muss man erfüllen, um Spenden über die Plattform sammeln zu können?

Klee: Voraussetzung ist die Gemeinnützigkeit durch den Verein. Diese wird durch den Freistellungsbescheid vom Finanzamt auch bescheinigt. Auf der Seite gut-fuer-wuppertal.de muss sich der Verein zunächst registrieren und einen Ansprechpartner nennen. Das Projekt, für das Geld gesammelt werden soll, sollte so konkret wie möglich formuliert werden. Dabei sollte man darauf achten, dass es einen Nutzen für alle hat.

Sydow: Von Vorteil ist, wenn der Verein ein gutes Mitgliedermanagement hat. Das Kinder- und Jugendtheater hat zum Beispiel einen Newsletter mit mehr als 1000 Abonnenten. Dadurch halten wir Kinder, Eltern und Besucher auf dem Laufenden, auch darüber, dass wir bei „Gut für Wuppertal“ sammeln. Dazu schicke ich auch den Link zum Projekt. Bei Vorstellungen haben wir unsere Spendenaktion mit einem großen Aufsteller beworben und Schauspieler haben die Zuschauer auf die schlechten Sitze hingewiesen. Als Verein muss man eigene Anlässe suchen, wie man seine Community einschwören kann.

Welche Vorteile hat es für die Vereine über „Gut für Wuppertal“ Spenden zu sammeln?

Klee: Die Spenden kommen zu 100 Prozent bei den Vereinen an. Die Stadtsparkasse gewährleistet, dass es keine Abzüge gibt. Ein weiterer Vorteil ist, dass wenig Bürokratie für die Vereine anfällt. Die Spendenbescheinigungen werden automatisch von Betterplace ausgestellt. Ich denke, dass viele Spender es schätzen, dass sie sehen, wohin ihre Spende fließt. Der Bezug zu den Projekten ist enorm wichtig — und dass man das Ergebnis sehen kann.

Sydow: Wir haben zum Beispiel im Sommer unsere Projektbeschreibung aktualisiert und Fotos von unseren neuen Stühlen eingestellt. Auch die automatischen Spendenbescheinigungen finde ich ganz wunderbar. Das ist eine große Entlastung für den Verein, wenn einem diese Arbeit abgenommen wird. Und man hat trotzdem noch die Möglichkeit, Kontakt zum Spender aufzunehmen. Wenn jemand zum Beispiel eine größere Summe spendet, kann man direkt einen personalisierten Dank verschicken.

Welche Tipps haben Sie für Vereine, die sich entschließen, Spenden über gut-fuer-wuppertal.de zu sammeln?

Klee: Es hilft auch, mehrere kleinere Bedarfe einzustellen, mit denen man verschiedene Menschen anspricht. Wenn das Tierheim Spenden für ein Taubenhaus sammelt, spenden andere Menschen als für ein Katzenhaus. Die Spendenplattform kann helfen, Geld zu sammeln. Es reicht aber nicht, sich zu registrieren und zu hoffen, dass es auffällt. Ganz ohne Einsatz geht es nicht.

Sydow: Wenn ich meine Bedarfe einstelle, dann möglichst etwas, was ich in drei Sätzen erklären kann, je konkreter desto besser. Man kann sich auch bei anderen Vereinen Ideen holen, wie die sich präsentieren. Außerdem sollte man mehrere Kanäle bedienen und regelmäßig auf die Spendenaktion hinweisen, zum Beispiel wenn ein neuer Partner im Boot ist, wie zum Beispiel die Stadtwerke mit den WSW-Talern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort