Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
EILMELDUNG
Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich

Max, Moritz und Pixi-Buch: Toys Company zeigt altes Spielzeug

Im Lichthof des Rathauses zeigt die Toys Company 400 Spielzeug-Schätze aus sieben Jahrzehnten. Sie sollen später versteigert werden.

Barmen. Er hieß Heinz Maegerlein und war eigentlich Sportjournalist. Doch wie es der Teufel so will, lag ihm die Nation erst zu Füßen, als er die Mutter der Quiz-Shows moderierte: "Hätten Sie’s gewusst?"

Maegerleins eigentümlicher Frontalunterricht - er wie auch die Kandidaten in seinem Rücken schauten stur in Richtung Kamera - erscheinen jedem als Déjà-vu, der in diesen Tagen den Lichthof des Rathauses besucht. Dort nämlich liegt das Ratespiel im Miniformat aus, wie es einst zum Nachspielen in den Handel kam.

Der eingefleischte Nostalgiker darf sich aber noch an vielen anderen Schätzen erfreuen. Etwa 400 Exponate sind in den Vitrinen ausgelegt, sie stammen aus dem Fundus der Toys Company, der das Spielzeug von spendewilligen Wuppertalern in die Sammelboxen gelegt wurde.

AOK Elberfeld und Barmen, Recyclinghöfe, Stadtbad Ronsdorf und Café Okay zählen zu den etwa 50 Standorten, an denen das Spielzeug hinterlegt werden kann. In den beiden Einrichtungen der Toys Company, am Norkshäuschen 25 in Uellendahl und an der Corneliusstraße 2 in Vohwinkel, wird das Spielzeug in spezialisierten Werkstätten gereinigt und repariert, um dann weiterverschenkt zu werden.

Dieses etwas eigenwillige Recyclingunternehmen ist möglich durch die Kooperation der Dekra Akademie und der Arge Wuppertal und versteht sich als Qualifizierungsmaßnahme zur Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Ermunternd sei es für die etwa 85 Mitarbeiter, wenn ihr Schaffen nun einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werde, sagt Projektleiterin Karin Recktenwald.

Vergnügen bereitet die Ausstellung aber auch allen, die sich ein Herz für Spiele bewahrt haben. Noch aus den 30er Jahren stammen die ältesten Stücke, während mit den 70ern die Zäsur für das gesetzt wurde, was nicht mehr als Rarität durchgehen kann und deshalb ausgeklammert wurde. Max und Moritz, Pixi-Bücher und Margarinefiguren wecken bei den Älteren selige Erinnerungen, während Kinder mit einem Aha-Erlebnis beschenkt werden: So also spielten die Großeltern!

Anfang 2010 soll die Ausstellung nochmals im Lichthof zu sehen sein und möglicherweise auch Station im Cinemaxx machen. Irgendwann, das verspricht Karin Recktenwald, wird das Spielzeug versteigert und der Erlös einem guten Zweck zugeführt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort