Bergische Universität So funktioniert Marketing morgen

Elberfeld. · Bernd Schmitt aus New York ist der dritte Mittelsten-Scheid-Gastprofessor an der Uni.

 Prof. Bernd Schmitt ist der dritte Mittelsten-Scheid-Gastprofessor an der Bergischen Universität.

Prof. Bernd Schmitt ist der dritte Mittelsten-Scheid-Gastprofessor an der Bergischen Universität.

Foto: WZ/Bergische Universität

Die Antrittsvorlesung von Bernd Schmitt, Professor für Internationale Wirtschaft an der Columbia University in New York, am 10. April wird an der Bergischen Universität mit einiger Spannung erwartet. Prof. Schmitt gilt als einer der weltweit bedeutendsten Experten im Bereich Marketing und Markenmanagement und ist als Autor von mehr als 80 Büchern über das Konsumentenverhalten sowie als Unternehmensberater von Marktführern wie Audi, IBM, Procter & Gamble, SAP, Unilever, Vogue oder Samsung selbst eine „Marke“ auf diesem Gebiet. Am 10. April, um 18 Uhr, wird er über die zukünftige Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden sprechen - und speziell darüber, welche Rolle dabei Künstliche Intelligenz und Roboter spielen.

Anlässlich seines 80. Geburtstages hatte der Wuppertaler Unternehmer Dr. Jörg Mittelsten Scheid der Bergischen Universität eine Gastprofessur gestiftet, die über einen Zeitraum von zehn Jahren an den unterschiedlichen Fakultäten vergeben wird. Nach dem Mittelalterforscher Agostino Paravicini und dem Schriftsteller Pankaj Mishra geht nun die dritte Gastprofessur an Bernd Schmitt, der einer Einladung der Wirtschaftswissenschaftler der Schumpeter School of Business folgt.

Von April bis Juli wird Schmitt Vorlesungen halten und ein Doktorandenseminar anbieten. Am 9. Juli steht eine „Schwebebahn-Vorlesung“ auf dem Plan, bei der es auch um Fragen zum Markenkern der Stadt Wuppertal gehen wird. „Ich werde mich dreimal über einen längeren Zeitraum in Wuppertal aufhalten. Mit Wuppertal verbinde ich bisher vor allem Pina Bausch und die Schwebebahn. Leider ist die Schwebebahn zum Zeitpunkt meiner Schwebebahn-Vorlesung nicht im Einsatz“, sagt Prof. Bernd Schmitt. Die Auseinandersetzung mit der Strahlkraft des Markenkerns der Stadt Wuppertal stehe allerdings nicht im Mittelpunkt seiner Gastprofessur an der Bergischen Universität. Einer seiner aktuellen Forschungsschwerpunkte seien die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von „Big Data“ und „Robotics“ in der Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden.

Bernd Schmitt wurde in Heidelberg geboren, studierte Psychologie in seiner Heimatstadt und promovierte an der Cornell University. Schmitt ist Inhaber der Robert D. Calvins Professur für Internationale Wirtschaft an der Columbia Business School in New York.

Kunden wollen Marken
mit Erlebnissen verbinden

Prof. Tobias Langner, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, an der Bergischen Universität, und Prof. Bernd Schmitt haben in der Vergangenheit mehrere gemeinsame Forschungsberichte zur Markenforschung veröffentlicht. Auf dieser gemeinsamen inhaltlichen Schnittstelle zur Lehre und Forschung an der Bergischen Universität baut die Gastprofessur auf. „Mit Bernd Schmitt dürfen wir einen der weltweit bedeutendsten Experten im Bereich Markenmanagement an unserer Universität begrüßen“, sagt Dekan Prof. Nils Crasselt.

Prof. Schmitt wird seine Vorlesungen in englischer Sprache halten. Die Antrittsvorlesung findet am 10. April (18 Uhr) im Gebäude K, Hörsaal 32, auf dem Campus Grifflenberg statt, am 12. April folgt das Doktorandenseminar. Am 4. Juni erläutert Prof. Schmitt in einer Fakultätsvorlesung, warum es nicht mehr genügt, exzellente Produkte zu produzieren, sondern weshalb die Kunden Marken mit Erlebnissen verbinden wollen und welchen Service und Nutzen sie erwarten. Das ist ein Gebiet, auf dem deutsche Unternehmen vom amerikanischen Markt lernen können. Warum glückliche Kunden die besten Kunden sind, erklärt Prof. Schmitt am 5. Juni in seinem Vortrag „Excellence of Branding“. In einem Kurztrip durch Wuppertal will er am 9. Juli die Konsumideologien der Vergangenheit mit unserem Einkaufsverhalten der Zukunft vergleichen. Dabei geht es - zu seinem Bedauern leider ohne Fahrt in der Schwebebahn - zu den imageprägenden Wahrzeichen Wuppertals: Pina Bausch, Friedrich Engels und auch zum Döppersberg. Die Erläuterungen gibt Schmitt dabei in deutscher Sprache.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort