Urteil Gericht verurteilt junge Männer nach illegalem Autorennen auf der B7 in Wuppertal

Wuppertal · Zwei junge Autofahrer rasten im letzten Jahr über die B7 in Wuppertal. Erst eingreifende Polizisten konnten das Rennen stoppen, nachdem sie den Start live miterlebt hatten.

 Die jungen Männer mussten ihren Führerschein abgeben.

Die jungen Männer mussten ihren Führerschein abgeben.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Wegen eines illegalen Autorennens auf der Bundesstraße 7 am Döppersberg sind zwei 22 und 23 Jahre alte Männer zu Geld-
strafen von 400 und 750 Euro verurteilt worden. Zudem entschied die Richterin am Amtsgericht am Montag, dass den beiden Angeklagten aus Wuppertal der Führerschein entzogen wird.

Nach ihrer Ansicht legten die beiden jungen Männer in der Nacht zum 17. März 2018 ein „unverantwortliches Verhalten“ an den Tag, als sie sich ein illegales Autorennen lieferten und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. Für diese „Kraftprobe“ müssten sie nun die Konsequenzen tragen.

Direkt hinter ihnen an der Ampel stand ein Streifenwagen

Die „Rennstrecke“ verlief in Richtung Barmen auf der B 7 zwischen der Bahnhofstraße und der Kreuzung Brausenwerth. An der Kreuzung zur Bahnhofstraße hatten die beiden zunächst an einer roten Ampel gestanden und dann beim Wechsel auf Grün Gas gegeben. Dabei hatten die beiden jungen Autofahrer allerdings das „Pech“, dass hinter ihnen ein Streifenwagen mit zwei Polizisten stand, die den Start und das Rennen aus nächster Nähe miterleben konnten. Sie verfolgten die beiden jungen Männer und konnten sie nach der Kreuzung Brausenwerth – etwa in Höhe des Berufskollegs – stoppen.

Strafschärfend kam hinzu, dass der 23-Jährige, der derzeit noch studiert, einen der etwa gleichaltrigen Beamten bei der Aufnahme des Vorfalls respektlos behandelte und dessen Kompetenzen in Zweifel zog. Er erklärte zudem, dass er eine Rechtsschutzversicherung habe und dem Verfahren gelassen entgegensehe. Wegen dieses „Nachtatverhaltens“ erhielt der ältere Angeklagte eine höhere Geldstrafe als sein Bekannter, erklärte die Richterin.

Die beiden Angeklagten hatten in dem Verfahren die Vorwürfe eingeräumt, allerdings bestritten, dass sie sich vorab zu einem illegalen Autorennen verabredet hätten. Sie seien vielmehr nach einem Treffen in Elberfeld nach Hause gefahren und hätten dann auf der B7 Gas gegeben, sagte der 23-Jährige. Das sei eine „sehr spontane Aktion“ gewesen.

Beide bestritten auch, dass sie eine Geschwindigkeit von 90 Stundenkilometern oder gar mehr erreicht hätten. Der 22-jährige Angeklagte, der momentan noch Azubi ist, schätzte die Geschwindigkeit auf etwa 75 Stundenkilometer.

Erst auf Blaulicht und Martinshorn reagierten die Fahrer

Das widersprach der Aussage des Polizeibeamten, der am Steuer des Streifenwagens gesessen und die beiden verfolgt hatte. Er sei mit 90 Stundenkilometern unterwegs gewesen und habe den Abstand zu den beiden vorausfahrenden Wagen nicht halten können, sagte er im Prozess. Erst als er Blaulicht und Martinshorn angestellt habe, hätten die beiden das Rennen beendet und konnten angehalten werden.

Beide Angeklagten entschuldigten sich vor Gericht für ihr Verhalten, der 23-Jährige bedauerte zudem sein respektloses Verhalten gegenüber einem der beiden Polizisten. Die Verteidiger der beiden Männer behielten sich eine Berufung gegen das Urteil vor.

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