Mächtig viel Theater in den Arrenberg’schen Höfen

Mehr als 700 Besucher kamen zum Familien-Sommer-Festival des Vereins „Shakespeare Live!“.

Wuppertal. "Seid gegrüßt ihr Bürger, die ihr kamt von nah und fern", tönte es am Samstag von der Freilicht-Bühne auf dem Gelände der Arrenberg’schen Höfe. 39 Jugendliche brachten am Wochenende Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" in Einzelszenen auf die Bühne.

Besonders schwierig für die Teilnehmer war der Umgang mit der Sprache des 16. Jahrhunderts. Das Ergebnis jedoch beeindruckte auch Annette Kroschewski, Mitarbeiterin der Bergischen Universität. In einem ihrer Seminare hatte Mathias Pfeifer seinen Verein "Shakespeare Live!" vorgestellt. Er war auf der Suche nach Studierenden, die zwei Wochen lang mit Kindern und Jugendlichen aus sozialen Einrichtungen Szenen des "Sommernachtstraum" einstudieren wollten.

Die Lehramtsstudentin Miriam Happel war sofort Feuer und Flamme für das Shakespeare-Camp. Einen Clou hatten sich die Jugendlichen ihrer Gruppe noch ausgedacht und brachten zum Ende ihrer Szene einen Rap auf die Bühne. Die Idee dazu hatte die 15-jährige Leonie Tichy.

Auch wenn die Proben für sie oft nervenaufreibend waren, hatte sie auf der Bühne sichtlich Spaß. "Ich glaube, ich war ganz gut.", sagte sie im Anschluss an die Aufführung, in der sie den Demetrius spielte.

Trotz der teils heftigen Hagel- und Regenschauern waren vor der Außenbühne immer Zuschauer und belohnten die gerappte Show-Einlage mit viel Applaus. Das Wuppertaler Wetter war das größte Problem der Veranstalter des Familien-Sommer-Festivals mit Mittelaltermarkt und Kinderritter-Turnier.

Für den Sonntag reagierten Rainer Haußmann und Mathias Pfeiffer von "Shakespeare Live" mit einer radikalen Umstrukturierung des Programms. Extrem verdichtet wurden alle Aufführungen in die Halle verlegt. "Die Zuschauer erleben Sonntag ganz viel Kultur auf einmal", sagte Pfeiffer. "Auch den Bandwettbewerb ziehen wir zügig durch."

Und bei dem ging es um mehr als Ruhm und Ehre. Sechs Bands spielten um den "Sommernachtspokal". Die Band Last Breath hatte sogar eigens mittelalterliche Hemden für ihren Auftritt besorgt. So richtig "cool" fühlte sich Janus Hennecke nicht darin, aber Authentizität war auch dem 13-jährigen Gitarristen wichtig - und brachte ihm und seinem Bandkollegen auch den Sieg. Auf Platz 2 wurde die erst neunjährige Pianistin Nora Huth gewählt.

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