Lounge-Atmosphäre im Rex

Das 3. blues unplugged-Festival geriet zum Triumphzug der beteiligten Musiker.

Wuppertal. Es war bereits 23.23 Uhr, als mit Brenda Boykin der vermeintliche Star des Samstagabends im Forum Rex beim 3. blues unplugged-Festivals die Bühne betrat.

Doch was bei vielen anderen Veranstaltungen zu einer wahren Geduldsprobe gerät, beinhaltete an diesem Abend zuvor bereits zahlreiche Highlights, die zu sehen und hören sich bis zu Brendas Auftritt mehr als gelohnt hatten.

Der Startschuss zu einem geplanten vierstündigen Musik-Marathon fiel um acht Uhr mit dem Duo Anne Haigis und Jens Filser, die seit ihrer ersten Zusammenarbeit im Jahre 2001 in der Blues-Szene immer mehr ihre Heimat gefunden haben. Emotionen und Leidenschaft sind die Schlüsselwörter ihres Auftritts, der nach 44Minuten sein umjubeltes Ende findet.

Im Anschluss betreten Mickey’s Monkey Party die Bühne, der Abend driftet nun in seine laszive Phase. Der singende Schlagzeuger Mickey Neher und seine drei Mitstreiter, Pianist Martin Scholz, Saxophonist Carlos Boes sowie Bassist Stu Grimshaw verwandeln das Forum in ein modernes Jazz-Lounge-Café. Immer sind die Songs von einem leichten Groove unterlegt, der Teile des Publikums in den hinteren Reihen sogar zum Tanzen bewegt.

Zwei Zugaben muss das Quartett geben, dann verschiebt Mickey sein Schlagzeug nach hinten, um wieder auf seinem Hocker Platz zu nehmen. Denn nun wird mit Brenda Boykin & Friends das Finale eingeläutet.

Zuerst versammeln sich die Friends in Person von Veranstalter Henrik Freischlader, Moritz "Mo" Fuhrhop am Tasteninstrument sowie Bassist Oliver Schmellenkamp und Mickey Neher auf der Bühne. Und vom Start weg ist klar: Nun wird Gas gegeben.

Mickey tauscht die Besen gegen Schlagstöcke und Henrik eröffnet den Gitarrenlauf mit einem 100Meter Sprint. Kurze Zeit später gesellt sich Crazy Chris Kramer zum Quartett und beweist, dass ein kleines Instrument wie die Mundharmonika zu großen Taten fähig ist. Als weiterer Gast kommt Ausnahmesaxophonist Tommy Schneller zur Band, der schließlich das Erscheinen von Brenda Boykin ankündigt.

Die in Oakland/USA geborene Sängerin ist seit 2004 in Wuppertal heimisch und begeistert seitdem ihre Fans immer wieder mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. Soul und Blues scheinen durch ihre Adern zu fließen, das wurde auch am Samstagabend deutlich.

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