Fußball-Landesliga CSC gewinnt denkwürdiges Derby

Wuppertal · Landesligist ist wieder Spitze,  Vohwinkel beim 2:4 (1:0) aber das stärkere Team.

 Vor FSV-Torwart Asterios Karagiannis brennt es. Doppeltorschütze Ercan Aydogmus köpft. Nur eine von vielen packenden Szenen im Derby.

Vor FSV-Torwart Asterios Karagiannis brennt es. Doppeltorschütze Ercan Aydogmus köpft. Nur eine von vielen packenden Szenen im Derby.

Foto: Fries, Stefan (fri)

An dieses Landesliga-Derby zwischen dem Cronenberger SC und dem FSV Vohwinkel wird man sich noch lange erinnern: Mit 4:2 (0:1) gewann der CSC und setzte sich wieder an die Tabellenspitze. Die Vohwinkeler hätten drei Punkte verdient gehabt, standen aber letztendlich mit leeren Händen da. „Wir haben es 75 Minuten richtig gut gemacht und kriegen am Ende unfassbare Gegentore“, war FSV-Trainer Thomas Richter konsterniert.

500 Zuschauer waren bei strahlendem Sonnenschein und 15 Grad auf den Horst-Neuhoff-Sportplatz gepilgert, und niemand dürfte sein Kommen bereut haben. Der CSC lag in Unterzahl nach 70 Minuten mit 1:2 hinten und bog die Partie dank seiner Torjäger Ercan Aydogmus und Kabiru Mohammed noch um. Doch das war nur eine von vielen Geschichten, die dieses irre Derby schrieb: Bereits nach 33 Sekunden gab es Strafstoß, weil Füchse-Angreifer Toni Zupo  im Strafraum gefoult wurde. Ausgerechnet Jens Perne, erst im Winter nach sechs Jahren CSC zum FSV gewechselt, trat an und scheiterte an Cronenbergs Torhüter Philip Walz. Es sollte nicht das einzige Mal sein, dass der eigentliche Torwarttrainer besonders in Erscheinung trat.

Perne vergibt Elfmeter, und dem CSC wird ein Tor nicht anerkannt

Das Derby brauchte keine Anlaufzeit - kurz nach dem Elfmeter (4.) erzielte David Schättler für den CSC nach einem Eckball das 1:0 - sein Kopfball landete deutlich hinter der Linie. Doch zur Überraschung aller Akteure ließ Schiedsrichter Alexander Busse weiterspielen. Der vermeintliche Treffer war fast schon die einzig nennenswerte Offensivaktion des CSC, der sich vom klasse eingestellten FSV den Schneid abkaufen ließ. Nur Kapitän Sercan Er (7.), der später vom Platz flog, hatte noch eine gute Gelegenheit. Während die Cronenberger wie schon häufiger in dieser Saison im ersten Durchgang enttäuschten, standen die Füchse hinten sehr solide, setzten Nadelstiche und hatten unter anderem durch Herve Diankanu und Frederic Lühr gute Möglichkeiten. Die Führung durch den starken Toni Zupo (42.) war verdient - der technisch versierte Rückkehrer profitierte von einem Lapsus von Philip Walz im CSC-Tor.

Cronenbergs Trainer Peter Radojewski erhoffte sich zum zweiten Durchgang durch die Einwechselung von Kabiru Mohammed neue Impulse, musste aber in der 53. und 58.Minute zwei Nackenschläge hinnehmen: Erst musste Davide Leikauf mit Zerrung raus, dann stieg Kapitän Sercan Er bei einem FSV-Konter so hart ein, dass er die Rote Karte sah. Das war erst der Anfang von verrückten 35 Minuten: Nach scharfer Hereingabe von Marvin Mühlhause gelang Ercan Aydogmus (61.) das 1:1, doch Shoda Naoya (63.) hatte fast postwendend die aus FSV-Sicht richtige Antwort parat. In Überzahl und in Führung hatten die Füchse nun alle Trümpfe auf ihrer Seite, bis ihrem Torhüter Asterios Karagiannis ein folgenschwerer Fehler unterlief: Bei seinem Abschlag sprintete Kabiru Mohammed dazwischen und erzielte nach dem Pressschlag den Ausgleich (73.) Die Vohwinkeler spielten verständlicherweise auf Sieg, der eingewechselte Bastian Adoma scheiterte am Gebälk und Philip Walz (78.). Und weil der FSV das 3:2 aus eigener Sicht verpasste, wurde er fünf Minuten vor Schluss bitter bestraft: Wieder traf Kabiru Mohammed, dieses Mal staubte der Angreifer nach einem Eckball ab. In der Nachspielzeit machte Ercan Aydogmus dann alles klar - ein denkwürdiges wie aufregendes Derby hatte einen glücklichen Sieger gefunden. „Wir haben ein schwaches Spiel gezeigt, Vohwinkel war uns in fast allen Belangen überlegen“, gestand CSC-Trainer Peter Radojewski ein.

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