Radsport Radsport-Ass Ben Jochum braucht Hilfe

Wuppertal · Mit dem Übergang zur U 19 werden für den Nationalkaderfahrer von Musketier auch die Kosten höher.

 Ben und Moritz Jochum werden von ihren Eltern Kathrin und Johannesin ihrem Sport sehr unterstützt. Doch das stößt an Grenzen.

Ben und Moritz Jochum werden von ihren Eltern Kathrin und Johannesin ihrem Sport sehr unterstützt. Doch das stößt an Grenzen.

Foto: Fabian Birkenstock

Radsport ist bei den Jochums im wahrsten Sinne des Wortes ein Familienunternehmen. Kathrin und Johannes Jochum unterstützen die Leidenschaft ihrer Söhne Ben und Moritz nach besten Kräften. Das erstreckt sich von Fahrten zum Training und zu weit entfernten Wettkämpfen bis zur Anschaffung teuren Renngeräts. Das erste Rad wurde Ben Jochum, der inzwischen zu den größten deutschen Radsporttalenten in seiner Altersklasse gehört, noch vom RC Musketier Wuppertal gestellt. Das trug vor vier Jahren nicht unwesentlich dazu bei, dass der sportliche junge Mann beim Radsport hängenblieb und seinen eineinhalb Jahre jüngeren Bruder mitzog.

Mit dem Übergang zur U19 versucht der 16-jährige Ben Jochum  jetzt die nächste Stufe zu erklimmen, und die ist verheißungsvoll. Gleich in seinem ersten Jahr ist er, wie berichtet, in den Junioren-Nationalkader aufgenommen worden. Seit Samstag nimmt er in Frankfurt/Oder an seinem ersten zweiwöchigen Nationalmannschaftslehrgang teil. Lohn für die Erfolge, die der Bahn- und Zeitfahrspezialist in diesem Jahr, bei den wenigen Rennen die trotz Corona möglich gewesen waren, eingefahren hat. Herausragend dabei, wie berichtet, der Gewinn bei der U17-DM im Zeitfahren.

Dort soll auch in Zukunft bei der U19 einer seiner Schwerpunkte liegen. Was noch fehlt, ist das passende Wettkampfrad. Anders als in der U17, dürfen dann spezielle Zeitfahrräder zum Einsatz kommen. „Die Preisspanne reicht von 4000 bis 10 000 Euro“, berichtet Johannes Jochum, der für seinen Sohn schon die Fühler nach einem gebrauchten Rad ausgestreckt hat. Gleichzeitig sucht der Schreinermeister nach einem Sponsor für seinen Sohn, der für sich mit beachtlichen Erfolgen werben kann. Ab der U19 darf Ben Jochum dann auch internationale Rennen wie EM und WM fahren, wenn er sich dafür qualifiziert.

„Im Vorjahr hatten wir einen Wuppertaler Sponsor Ontaris GmbH & Co.KG aus dem Bekanntenkreis, doch, ob der Ben weiter unterstützen kann, ist noch nicht klar, und die Kosten für uns steigen ja weiter“, so Johannes Jochum. Für ihn und seine Frau Kathrin sind inzwischen selbst Grenzen erreicht. Gerade haben sie rund 2000 Euro für ein neues Straßenrad für Ben berappen müssen. Das wird zwar von seinem neuen Rennstall NRW Rose, für den er in der neuen Saison im U 19-Team Bundesliga fährt, subventioniert, doch ein Eigenanteil bleibt auch an den Jochums hängen.

Das neue Straßenrad - genau wie sein eigenes Bahnrad, das einst rund 3500 Euro gekostet hatte - ist jetzt beim Nationalmannschaftslehrgang dabei.

Zum Glück große Unterstützung erfährt der  16-Jährige von seiner neuen Schule - dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium. Dorthin ist er im Sommer von der Waldorfschule gewechselt, wiederholt das zehnte Schuljahr. „In den nächsten zwei Wochen stehen vier Klausuren an, aber er hat die Freigabe für den Nationalmannschaftslehrgang bekommen und mit den Fachlehrern ist auch schon besprochen, wie er die Klausuren nachschreibt“, berichtet Johannes Jochum.   Natürlich legen die Eltern großen Wert darauf, dass hinter der sportlichen Entwicklung ihres Sohnes die schulische nicht zurückbleibt. gh

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