Handball Kiel bleibt für BHC ein weißer Fleck

Wuppertal · Trotz 29:34 macht Trainer Hinze seinem Team ein Kompliment.

 Hier kann die BHC-Abwehr Kiels Weltklassemann Domagoj Duvnjak stoppen. Das gelang insgesamt aber zu selten.

Hier kann die BHC-Abwehr Kiels Weltklassemann Domagoj Duvnjak stoppen. Das gelang insgesamt aber zu selten.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Auch im 13. Bundesliga-Aufeinandertreffen mit dem THW Kiel waren die Handballer des Bergischen HC am Donnerstagabend am Ende leer ausgegangen. Nach dem 34:29 (17:17)-Erfolg bleiben die Norddeutschen der einzige Erstligist, gegen den die Löwen noch nichts Zählbares holen konnten. Dennoch durften die 2928 Zuschauer in der Uni-Halle nach 60 sehenswerten Handball-Minuten mit dem Gefühl nach Hause gehen, einen außergewöhnlichen Gast aber auch einen starken Bergischen HC gesehen zu haben.

Allein Domagoj Duvniak war mit seinen Ballgewinnen und seinen traumhaft sicheren Abschlüssen vom BHC nie in den Griff zu bekommen. Von seinem Trainer Filip Jicha erhielt der kroatische Nationalspieler nachher ein Sonderlob. Jicha baute aber auch die Gastgeber auf: „Es war hier in Wuppertal als Cheftrainer so schwer wie als Spieler. Ich bin sehr froh, dass wir heute gewinnen konnten“, sagte Jicha, der erst seit Saisonbeginn beim THW allein das Zepter an der Seitenlinie schwingt. Seine Mannschaft habe eine hohe Laufbereitschaft zeigen müssen, in der zweiten Halbzeit nach einer Umstellung dann auch besser gedeckt.

Das konstatierte auch BHC-Trainer Sebastian Hinze, sprach von ein paar Fehlversuchen zu viel gegen die Kieler 3:2:1-Variante. Weil es umgekehrt nie gelang, die Kieler Rückraumwucht zu bändigen, vor allem in Unterzahl, sei der Sieg völlig verdient gewesen. Trotzdem machte Hinze auch seiner Mannschaft ein Kompliment: „Auch in der ersten Halbzeit hatten wir Phasen, in denen wir ein, zwei Fehler machen, dann aber immer wieder schnell im Plan sind.“

Csaba Szücs, der sich beim Auslaufen nach dem Abpfiff noch angeregt mit seinem Kieler Trauzeugen Steffen Weinhold unterhielt, fand: „Heute haben wir sehr, sehr viel richtig gemacht und trotz der 34 Gegentore diesmal sehr viel besser gedeckt als in Hannover.“ Von Anfang an war zu spüren: Die schwache Leistung dort wollte man unbedingt wettmachen.

Dass der BHC zum ersten Mal seit Jahren gegen den THW nicht in Köln oder Düsseldorf angetreten war, empfand Geschäftsführer Jörg Föste trotz der geringeren Einnahmen nicht als Fehler. „Eine ausverkaufte Uni-Halle ist nie ein Fehler, wir konnten den Menschen hier ein tolles Spiel bieten. Außerdem heiße es für den BHC: „Termin schlägt Gegner.“ Die beiden Dezembertermine gegen Magdeburg (15.) und die Rhein-Neckar-Löwen (26.) lägen wesentlich besser, um die große Halle zu füllen. Schließlich gehe es auch dann gegen Top-Klubs.

Die weiteren Termine für Spiele in Düsseldorf stehen mit Meister Flensburg (6. Februar) und Füchse Berlin (3. März) auch bereits fest. In der Uni-Halle sind die Löwen das nächste Mal am 20. Oktober gegen Göppingen und haben mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Kiel sicher gute Aussichten auf Punkte. gh/tl

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