Ultimate Frisbee : Freizeitsport auf Bundesliga-Niveau
Wuppertal Im Ultimate Frisbee wollen die Caracals der Elberfelder TG zu Hause in die Eliteliga aufsteigen.
Ultimate Frisbee? Wer erwartet, dass ein paar auf Freizeit gepolte Damen und Herren, ein bisschen locker Scheibe werfen, der wird am Wochenende beim Spiel der 2. Liga Open Nord in der Sporthalle am Hesselnberg eine große Überraschung erleben. Auf dem Niveau, das sich die Caracals - so nennt sich die Ultimate Frisbee-Abteilung der ETG - inzwischen erarbeitet haben, sind spektakuläre Würfe, fein ausgearbeitete Spielzüge und dynamische Läufe in schneller Taktung zu sehen.
Und für die ETG-Spieler soll es möglichst noch eine Etage höher gehen, denn noch besteht die Chance, sich für die erste Liga zu qualifizieren. Dazu müssten die Caracals die Achter-Nordgruppe gewinnen. Nach dem ersten Turnier in Bremen liegen sie mit vier Siegen und einer Niederlage gleichauf mit Düsseldorf auf Rang zwei und hoffen, beim zweiten und abschließenden Turnier in Wuppertal ihren Heimvorteil nutzen zu können.
Wie American Football
- nur körperlos
„Wir hoffen, dass uns auch das Publikum gut unterstützt. In der Halle kann das eine tolle Atmosphäre geben“, sagt Thorsten Hauck, 2008 Mitbegründer der Caracals und jetzt wegen Knieproblemen nur noch Abteilungsleiter. Die Knieprobleme rühren noch vom American Football her, wo er einst bei den Greyhounds gespielt hat. „Hätte ich gewusst, was für eine tolle Sportart Ultimate Frisbee ist, wäre ich früher umgestiegen“, sagt Hauck, für den es wie für die übrigen Gründungsmitglieder mit lockerem Scheibewerfen auf der Hardt im Sommer begann. Als David Bender bei den World Games die Sportart Ultimate Frisbee entdeckte, wandte man sich mal an den Deutschen Frisbeesport-Verband und informierte sich weiter. Danach begann die Suche nach einem Verein, unter dessen Dach man schlüpfen konnte.
Die Parallelen zum American Football sind groß. Die Scheibe muss in eine Endzone gepasst werden, wobei Körperkontakt ebenso verboten ist wie Laufspiel des Spielers, der die Scheibe hat. Er darf nur noch einen Sternschritt machen. Dafür sind die Mitspieler - gespielt wird fünf gegen fünf auf einem Handballfeld - umso mehr in Bewegung, um sich freizulaufen. Spektakulär etwa, wenn sie mit dem schnellsten Wurf - dem Hammer - angespielt werden, bei dem die 175-Gramm-Scheibe aufrecht steht, deshalb nicht segelt. Da sind dann auch die Fangkünste besonders gefordert.
Bei den Caracals ist Moritz Spezialist für diesen sogenannten Overheader, der über Kopf abgeworfen wird. Patrick hat dagegen den Scoober besonders gut drauf, wenn die Oberseite des Frisbees im Flug unten liegt. „Der ist für die Abwehr schwer zu lesen“, erklärt Hauck die Vorteile.