WSV hat das Klassenziel erreicht

Durch ein 0:0 beim SC Wiedenbrück hat sich der WSV ein weiteres Jahr in der Regionalliga gesichert. Es war ein hartes Stück Arbeit.

WSV hat das Klassenziel erreicht
Foto: Kurt Keil

Wuppertal. Auf Balljungen verzichtet der SC Wiedenbrück in seinem kleinen, schmucken Jahnstadion. Der Abstand vom gut gepflegten Rasen bis zu den Zuschauerplätzen wird eher in Zentimetern als Metern gemessen. Und wenn ein Ball in Richtung Seitenauslinie gedroschen wird, dann fliegt er schon mal über das Tribünendach. Beim Gastspiel des Wuppertaler SV war das häufiger der Fall, denn auf beiden Seiten war der Befreiungsschlag kein verpöntes Mittel.

Ein Befreiungsschlag — der dürfte das 0:0 beim Tabellennachbarn SCW für den WSV gewesen sein. Schließlich gelang dem WSV der letzte Schritt zum Klassenerhalt, da die U 23 von Schalke 04 zeitgleich nicht über ein 0:0 gegen den SC Verl hinaus kam.

Nach einer enttäuschenden Serie von sechs Partien ohne Punktgewinn war den WSV-Spielern von der ersten Minute an deutlich anzumerken, dass der Spielplan nicht darauf hinaus lief, beim SCW mit allen Mitteln zu gewinnen. Und da die Gastgeber ebenfalls in keiner Phase mit Mann und Maus auf Sieg spielten, entwickelte sich ein „zähes Spiel“, wie es SCW-Trainer Alfons Beckstedde freundlich formulierte. Doch was dem Spiel an Torraumszenen und BilderbuchKombinationen fehlte, machten die Akteure auf beiden Seiten mit Einsatz und verbissen geführten Zweikämpfen wett. Gerade in dem engen Stadion war unverkennbar, dass sich beide Teams nichts schenkten und mit hohem Tempo um jeden Ball gekämpft wurde.

Im Aufgebot des WSV fehlten überraschend Kapitän Gaetano Manno und Silvio Pagano, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte. „Auf Gaetanos Einsatz haben wir im gegenseitigen Einvernehmen verzichtet“, sagte WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen. Die ungewöhnliche Formulierung deutet darauf hin, dass Manno bedingt spielfähig gewesen wäre. Fraglich war aber offensichtlich, ob sein Einsatz das Beste für ihn und die Mannschaft gewesen wäre. Stefan Vollmerhausen deutete nach der Pressekonferenz an, dass sich sein Kapitän seit Wochen mit muskulären Problemen im Oberschenkel herumplagt.

Auch bei anderen angeschlagenen oder aktuell verletzten Spielern gilt es für den WSV nun abzuwägen, ob sie in den verbleibenden beiden Spielen noch einmal zum Einsatz kommen, oder es besser ist, ihre Regenerationszeit in der Sommerpause um zwei Wochen zu verlängern. „Ohne Gaetano wären wir nicht, wo wir jetzt sind. Er muss niemandem mehr etwas beweisen“, sagte Vollmerhausen.

Manno und Pagano wurden allerdings in Wiedenbrück vermisst, weil der WSV aus dem Spiel heraus kaum gefährlich zum Abschluss kam. Die dickste Chance des gesamten Spiels vergab der kurz zuvor eingewechselte Tim Bodenröder fünf Minuten vor dem Abpfiff, als er am Fünfer am langen Pfosten zur eigenen Überraschung an den Ball kam. Sein Heberversuch landete auf dem Tornetz. SCW-Keeper Marcel Hölscher wurde nicht einmal ernsthaft geprüft. Alle Schüsse und Kopfbälle des WSV gingen zumeist weit vorbei oder hoch drüber. Im Angriff muss der WSV bei seiner Personalsuche dringend den Hebel ansetzen. Yordie Teijsse, die einzige Sturmspitze, rackerte 90 Minuten meist vergebens. Zum Torschuss kam er nicht. Dass auch WSV-Keeper Sebastian Wickl kaum geprüft wurde, ist der Verdienst einer konzentrierten Mannschaftsleistung, was die Defensive angeht. Der WSV konzentrierte sich ganz auf den nächsten Schritt — und stolperte diesmal nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort