WSV bestreitet sein erstes Heimspiel seit 138 Tagen
Im Westschlager gegen Alemannia Aachen hofft der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstag im Stadion auf viele Zuschauer und drei Punkte.
„Der Löwe darf endlich von der Leine“ — heißt es auf den Plakaten, die derzeit an Schwebahnhöfen und anderen Stellen in der Stadt auf das Fußball-Regionalligaspiel zwischen dem Wuppertaler SV und Alemannia Aachen hinweisen, das am Samstag um 14 Uhr im Stadion am Zoo angepfiffen wird. Der alte Westschlager ist für die Spieler mit dem Löwen im Wappen in der Tat etwas ganz Besonderes. Es ist das erste Heimspiel seit dem 0:1 gegen den KFC Uerdingen am 4. November. 138 Tage war der Löwe in seinem bergischen Revier vom Winter angeleint. Das entspricht 20 Wochen — fast fünf Monate, in denen dem Verein Einnahmen fehlten.
Nicht nur deshalb hofft man am Samstag auf einige tausend Zuschauer aus Wuppertal wie aus Aachen. Auch tabellarisch hat das Spiel seinen Reiz. Aachen ist aktuell Dritter, rechnet sich Chancen aus, noch in den Spitzenkampf eingreifen zu können, und hat trotz laufenden Insolvenzverfahrens die Drittliga-Lizenz beantragt, weil es offenbar einen Bürgen im Hintergrund gibt. Der WSV liegt nur fünf Punkte dahinter und hat noch ein Spiel weniger ausgetragen. Auch wenn der Verein aus finanziellen Gründen auf die Beantragung der Drittliga-Lizenz verzichtet hat — ein Beispiel, dem auch Oberhausen folgte — hat man sich mit dem neuen Trainergespann Christian Britscho und Pascal Bieler intern versprochen, so viele Punkte wie möglich zu holen und es allen zu zeigen. Der Einsatz und die Spielfreude, die das Team dabei in den ersten drei Spielen des Jahres — allesamt auswärts — an den Tag gelegt hat, deutet darauf hin, dass das keine leeren Worte waren.
Da soll auch die kleine Enttäuschung vom 0:0 am Dienstag im Nachholspiel bei Wegberg-Beeck keinen Dämpfer bedeuten. „Wir haben das aufgearbeitet. Wichtig war, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen“, sagt Britscho. Das bedeute auch, die Fehler nicht allein beim Schiedsrichter zu suchen, der dem WSV am Ende einen glasklaren Elfmeter verweigert hatte, sondern auch bei sich selbst. Anders als vier Tage zuvor beim 1:1 bei Spitzenreiter Viktoria Köln hatte der WSV sich gegen die tiefstehenden Wegberger nicht so häufig durchspielen können, zudem seine Torchancen nicht gut genutzt.