Jugger Wenn die „Bestien“ um den Jugg kämpfen

6. Bergischen Meisterschaften im Jugger sogar mit internationaler Beteiligung.

 Mit der Pompfe versuchen die Pompfritz ihre Gegenspieler kurz aus dem Spiel zu nehmen.

Mit der Pompfe versuchen die Pompfritz ihre Gegenspieler kurz aus dem Spiel zu nehmen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Viel Betrieb war am Wochenende auf dem Baseball-Platz an der Oberbergischen Straße. Der ein oder andere, der dort vorbeifuhr mag sich gewundert haben, mit welch wundersamen Spielgeräten die Akteure dort über den Rasen und aufeinander zuliefen. Des Rätsels Lösung: Dort wurde von den Wuppertaler Pompfritz die inzwischen 6. Bergische Meisterschaft im Jugger ausgetragen. Aus ganz Deutschland und selbst aus Österreich waren dort Teams am Start - sogar die Nummer eins und zwei in dieser immer noch jungen, ungewöhnlichen Spielsportart, die ihren Ursprung in dem Spielfilm „Die Jugger – Kampf der Bestien“ aus dem Jahr 1989 hat.

Die Idee, die daraus - weit ziviler - entwickelt wurde: zwei Mannschaften zu je fünf Spielern (Männer und Frauen) treten auf einem 40 Meter langen Feld gegeneinander an. Es geht darum den Jugg, eine kleine Kunststoffrolle, die zunächst in der Mitte des Feldes liegt, zu erobern und dann im Tor an der Grundlinie der gegnerischen Mannschaft unterzubringen.

Gleich im ersten Spiel trafen die Wuppertaler Jugger, die Pompfritz, auf einen der Turnierfavoriten, die HaWuAllstarZ aus Gevelsberg. Und schon mit dem  Startzeichen des Schiedsrichters wurde deutlich, dass die Pompfritz kaum eine Chance  haben würden. Die Gegner waren meist sowohl schneller am Jugg, als auch besser in der Verteidigung ihres Läufers. Denn nur einer der fünf Spieler, der Läufer, darf den Jugg ins Tor legen. Die anderen  haben die Möglichkeit, ihre Kontrahenten für einige Sekunden außer Gefecht zu setzen, indem sie sie zum Beispiel mit der Kunststofflanze am Körper oder mit der Kette mit Ball (ebenfalls gepolstert) an den Beinen treffen. Wird man getroffen, muss man sich für mehrere Sekunden auf den Rasen knien, so kann sich der Läufer freier bewegen und den Jugg ablegen. Aber auch der Läufer kann auf dem Weg zum Tor noch getroffen werden.

Das passierte den Wuppertalern im Spiel gegen die HaWuAllstarz mehrfach. „Das war ärgerlich. Wir hätten durchaus den einen oder anderen Jugg legen können, aber da haben wir nicht gut genug zusammengearbeitet“, sagt Jan Weber, der erste Vorsitzende der Pompfritz. Den Gevelsbergern gelang das deutlich besser, so dass sie deutlich mit 8:0 gewannen.

Aber das war nur eins von etwa 50 Duellen der Bergischen Meisterschaften. Am Samstag ging es für die 14 Mannschaften darum, sich in die Finalrunden zu spielen, die nur acht  Teams erreichten. Dazu gehörten trotz der Auftaktpleite dann auch die Pompfritz. Am Ende des Turniers belegten sie einen guten siebten Platz. „Damit sind wir absolut zufrieden, schließlich war das Teilnehmerfeld sehr stark und wir hatten viel mit der Organisation des Turniers zu tun. Das unterschätzt man gene“, sagte Weber.

Im Finale trafen die Mannschaften Rigor Mortis aus Berlin und HaWu AllstarZ aus Gevelsberg aufeinander. Anders als in der Vorrunde, als die Gevesberger sich durchsetzen konnten, gewannen die Berliner mit 5:3, 5:2 und 5:2 und wurden Bergischer Meister. „Das Spiel war aber ausgeglichener. Jeder einzelne Jugg war hart und lang umkämpft“, erklärt Weber, der sich schon auf das Turnier im kommenden Jahr freut. „Alle Mannschaften hatten viel Spaß und haben das Turnier zu einem Fest gemacht“, sagt er.

Die Jugger Wuppertal sind auf der Suche nach Mitspielern. Interessenten können sich auf der Homepage unter www.juggerwuppertal.de informieren.

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