Volleyball/Wuppertal Titans: Chowanksi löst Larsen ab

Die Titans machen ihren Mannschaftskapitän zum Chefcoach. Ziel ist der Klassenerhalt.

Wuppertal. Mit 2:10-Punkten rangieren die Wuppertal Titans am Tabellenende der Volleyball-Bundesliga. Eine Riesenenttäuschung für Fans, Spieler und Verantwortliche, denn mit dem Erreichen der Play-offs waren höhere Ziele angepeilt worden. Vor allem zwischen Manager Thorsten Westhoff und Trainer Jens Larsen knisterte es wegen der Niederlagen gewaltig.

Während Westhoff in den Pressekonferenzen unmittelbar nach den Heimspielen verbal kräftig austeilte, fraß Larsen den Frust oft schweigend in sich hinein. Dass es hinter den Kulissen brodelte, drang nicht an die Öffentlichkeit. Eine Überraschung ist der Personalwechsel deshalb nicht. Die schwache Leistung bei der 1:3-Niederlage gegen den VC Franken am Montag brachte das Fass wohl zum Überlaufen.

Überraschend ist der Name des Nachfolgers von Jens Larsen. Zuspieler Gergely Chowanski soll ab sofort als Spielertrainer die Mannschaft führen. Von dem neuen Ober-Titanen erhofft sich das Management neue Impulse und will ihn in Ruhe arbeiten lassen.

"Wir sind uns alle einig, dass mehr in der Mannschaft steckt, als sie bisher gezeigt hat. Wir haben uns von Jens Larsen und Co.-Trainer Sven Dombrowski ohne Streit getrennt", versichert Thorsten Westhoff.

Auf Gergely Chowanski kommt eine Menge Arbeit zu, denn seit Jahren ist er als Schlüsselspieler auf der Zuspielerposition Teil des Problems. Nun soll er für die Lösung sorgen. "Ich habe die Rückendeckung der Mannschaft", sagt der 28-Jährige, der im Besitz einer vorläufigen A-Lizenz ist, selbstbewusst.

"Die Prüfung werde ich im Sommer 2010 ablegen", verrät Chowanski, der sich nun selbst auf den Prüfstand stellen muss. Schließlich gibt es auf der Zuspielerposition durch Neuzugang Merten Krüger, der beim bisher einzigen Saisonsieg gegen den SCC Berlin für die Titans die Kastanien aus dem Feuer holte, ernsthafte Konkurrenz.

"Wir werden nicht auf die Schnelle einen neuen Trainer verpflichten. In aller Ruhe wollen wir mit mindestens fünf Kandidaten Gespräche führen. Es sind einige Trainer mit gutem Namen auf dem Markt", sagt Westhoff.

Da sind zum Beispiel Michael Mücke, Georg Grozer senior, Ralph Bergmann oder Michael Warm zu nennen. Offen ist jedoch, ob der Etat der Titans eine Verpflichtung aus diesem Personenkreis überhaupt zulässt. Eine große Portion Idealismus, wie sie Jens Larsen mitbrachte, dürfte zum Stellenprofil gehören.

Larsen, der fünf Jahre in Wuppertal als Trainer des SV Bayer und der Titans arbeitete, war gleichzeitig Beteiligter der Volleyball-Betriebsgesellschaft und sogar Sponsor des Bundesligateams. In der vergangenen Saison war der 40-Jährige noch einmal selbst als Spieler eingesprungen, um den Klassenerhalt zu sichern.

Abstiegssorgen wollten die Titans in der laufenden Saison keine haben und legten personell nach. Doch auf dem Spielfeld hat sich das bisher nicht in Punkten ausgezahlt. Das macht bescheiden. Das neue Saisonziel heißt Klassenerhalt.

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