Volleyball: Achtungserfolg für die Titans

Trotz der Niederlage gegen Haching wächst das Selbstvertrauen der Wuppertaler.

Wuppertal. Es war ein spektakuläres Heimspieldebüt, das die 600 Zuschauer bei der 1:3 (20:25, 16:25, 35:33, 23:25)-Niederlage der Wuppertal Titans gegen Generali Haching in der Bayer-Halle erlebten, obwohl es lange nicht danach ausgesehen hatte.

Denn in den ersten beiden Sätzen war der neu formierte Volleyball-Bundesligist chancenlos. Danach schienen sich die Hausherren aber am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen und waren auf dem besten Weg, die Partie gegen eines der Spitzenteams der Liga noch zu drehen. Und deshalb ärgerten sich die Titans auch, dass es unter dem Strich doch nicht gereicht hatte.

"Zweieinhalb Sätze lang haben wir Mist gespielt. Dann haben wir ins Spiel gefunden und hätten gewinnen können", ärgerte sich Lars Dinglinger. "Wenn man im vierten Satz mit fünf Punkten vorne liegt, dann muss man den auch mitnehmen."

So sah es auch sein Trainer. "Ich glaube, dass wir dann einen psychologischen Vorteil für den fünften Satz gehabt hätten", meinte Jens Larsen. Dass es trotz einer 23:21-Führung nicht gelungen war, den vierten Durchgang zu holen, lag nicht zuletzt an der Aufschlagserie von Hachings Routinier Marco Liefke.

Dem war durchaus bewusst, dass die Hachinger noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen waren. "Mitte des dritten Satzes sind wir aus dem Rhythmus gekommen und haben die Wuppertaler zurück ins Spiel gebracht. Wenn es dann im vierten Satz schlecht läuft, geht es auch ganz schnell in den Tiebreak. Obwohl ich mir da auch zu 80 Prozent sicher gewesen wäre, dass wir den gewinnen."

Angst vor der eigenen Courage sah Titans-Coach Larsen nicht als ausschlaggebend für die verlorenen Big-points im vierten Satz. "Zwei, drei Mal fehlten uns einfach eineinhalb Meter bei der Annahme der Aufschläge, um dann den Vorteil auf unsere Seite zu bekommen", haderte der Däne, der aber trotzdem Zuversicht für die kommenden Spiele versprüht.

Ebenso wie Manager Thorsten Westhoff. "Was hier heute passiert ist, war perfekt. Nach dem katastrophalen letzten Satz in Moers, war die Leistung gegen Haching wegweisend für die nächsten Spiele. Egal wie die kommenden Ergebnisse ausfallen, wir werden nicht in Hektik verfallen."

Moralische Unterstützung bekamen die Titans von Hachings Trainer Mihai Paduretu. "Wir hatten jahrelang das gleiche Problem und auch nur einen Kader von sechs, sieben Leuten plus drei Schüler. Aber wenn man mit viel Leidenschaft spielt, kann es funktionieren", so der Coach, der den Titans ein Kompliment dafür aussprach, dass sie nach dem 0:2 nicht aufgesteckt hatten.

"Allerdings muss ich meiner Mannschaft auch ein Kompliment machen, dass sie nach dem hohen Rückstand den vierten Satz noch umgedreht hat. Der fünfte Satz wäre für die Zuschauer kaum noch auszuhalten gewesen. Und für mich erst recht nicht", fügte er mit einem Schmunzeln an.

Angesichts des ungewohnten Montagstermins und der Ferienzeit war man bei den Titans mit 600 Zuschauern übrigens sehr zufrieden.

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