Handball TVB und der „Tanz auf der Rasierklinge“

Wuppertal · Wie es nach dem Wochenende in der 2. Frauen-Bundesliga weitergeht, darüber wird noch diskutiert. Der verordnete Verzicht auf Zuschauer ist für die Vereine finanziell nur schwer zu verkraften. Coronatests wie in den Profiligen sind utopisch.

 Der TVB-Vorsitzende Norbert Koch nennt die Corona-Saison mit dem Handball-Zweitligisten aus finanzieller Sicht einen Tanz auf der Rasierklinge. Trotzdem wäre er für eine Fortsetzung des Spielbetriebs auch im November.

Der TVB-Vorsitzende Norbert Koch nennt die Corona-Saison mit dem Handball-Zweitligisten aus finanzieller Sicht einen Tanz auf der Rasierklinge. Trotzdem wäre er für eine Fortsetzung des Spielbetriebs auch im November.

Foto: n.n.

Geht es weiter oder gibt es eine Unterbrechung? Mit dieser Frage beschäftigt sich Norbert Koch, der Vorsitzende  des TVB Wuppertal, in diesen Tagen, wenn er auf das Geschehen in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen blickt. Noch hat die HBF keine Entscheidung getroffen, wird offiziell zum Profisport gezählt, der trotz des November-Lockdowns weiterspielen dürfte. Doch macht das Sinn vor dem Hintergrund, dass die Spiele auf jeden Fall ohne Zuschauer stattfinden müssen. „Für uns ist das ein Tanz auf der Rasierklinge“, gesteht Koch. Selbst mit begrenzter Zuschauerzahl habe man zumindest die Spieltagskosten von 400 bis 500 Euro auffangen können. Die bleiben auch an diesem Samstag, wenn Tabellennachbar HC Rödertal um 18.45 Uhr zum Kellerduell in der Buschenburg antritt, beim Verein hängen. „Zum Glück halten uns die Sponsoren die Treue, aber auch da hat es beim ein oder anderen Kürzungen gegeben“, so Koch. Er selbst wäre dennoch für eine Fortsetzung des Spielbetriebs. „Wenn man die Spiele hinten dranhängen würde, würde es noch schwieriger“, argumentiert er. Dann müsste es Wochenspiele geben und an einem Mittwoch mal eben nach Dresden, das  gehe mit Spielerinnen, die im Beruf und im Studium stünden einfach nicht.

Die Mannschaft konzentriert sich unterdessen voll auf die sportliche Aufgabe am Samstag. Mit Hallensprecher, Musik und dem Aufhängen der Sponsorenbanner soll ihr auch ohne Zuschauer so viel Spieltagsgefühl wie möglich gegeben werden. Anders als vor einer Woche in Nürtingen, als, so Koch, in der Halle die Atmosphäre eines Trainingsspiels geherrscht habe.

Trainer Dominik Schlechter beschäftigte eher die sportliche Analyse der 21:31-Niederlage und die Frage, wie man am Samstag anders auftreten kann.  „Schon in der Trainingswoche haben die Mädels mit ihrem Einsatz ein Zeichen gesetzt“, bescheinigt der Coach eine gute Vorbereitung auf Rödertal. Der HC steht  nur aufgrund der vier Tore schlechteren Tordifferenz hinter dem TVB auf dem vorletzten Platz. „Die hatten sich den Saisonstart sicher besser vorgestellt“, so Schlechter. Vielleicht sei das ein kleiner Vorteil für sein Team, das ja von Beginn an auf eine schwere Saison eingestellt war. „Ich hoffe, dass wir uns wie im letzten Heimspiel gegen Harrislee präsentieren und die Punkte hierbehalten“, sagt Schlechter, der versucht, die Diskussionen um Corona zu sehen. Er selber möchte sich nicht an den Diskussionen beteiligen, ob der TVB ein Proficlub ist oder nicht. „Ich glaube, ich trete keinem zu nahe, wenn ich behaupte, dass wir trotz der tollen Arbeit und Betreuung hier im Verein meilenweit davon entfernt sind, ein Profi-Club zu sein“, sagt der Jurist. e.ö.

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