Vorbereitung auf die Oberliga-Saison Viele Fragen beim Cronenberger SC

Wuppertal · Wegen Verletzungen und Urlaubs haben die Cronenberger im Test gegen Westfalenligist Türkspor Dortmund nur zwölf Spieler aus dem Oberliga-Kader zur Verfügung. Zwei Wochen vor dem Saisonstart ist die Lage besorgniserregend.

Für die Spieler kaum tragbar. Das Granulat bildete am Sonntag beim Testspiel des Cronenberger SC gegen Türkspor Dortmund dicke Klumpen unter den Schuhen der Akteure.

Für die Spieler kaum tragbar. Das Granulat bildete am Sonntag beim Testspiel des Cronenberger SC gegen Türkspor Dortmund dicke Klumpen unter den Schuhen der Akteure.

Foto: Marc Posthaus

Fußball-Oberligist Cronenberger SC hat am Sonntag Nachmittag sein Testspiel gegen Westfalenligist Türkspor Dortmund auf dem heimischen Horst-Neuhoff-Sportplatz mit 1:4 (1:1) verloren. 13 Tage vor dem Saisonstart beim KFC Uerdingen (6. August, 18 Uhr) sind die Probleme des CSC vielfältig, und die Vorfreude auf eine weitere Oberliga-Saison ist aktuell überschaubar. Der Test gegen die fußballerisch hervorragend agierenden Dortmunder hätte eigentlich wichtige Erkenntnisse hinsichtlich gut und weniger gut laufender Dinge liefern sollen. Weil Trainer Ferdi Gülenc aber lediglich zwölf Spieler aus seinem eigentlich großen Kader zur Verfügung standen, war die Partie bei 30 Grad an der Hauptstraße nicht mehr als eine bessere Trainingseinheit.

„Wir sind momentan von unserem Leistungsmaximum weit entfernt, weil wir urlaubs- und verletzungsbedingt auf viele Spieler verzichten müssen. Deshalb waren wir heute in vielen Phasen der Partie nicht auf dem Niveau, was wir eigentlich bräuchten", so der 40-Jährige. Neben Führungsspieler Julian Kanschik, dessen Achillessehnenriss den CSC ins Mark getroffen hat, fehlt Tobias Orth (Schambeinentzündung) auch noch längerfristig. Unklar ist außerdem, wie lange Stürmer Ilyas Vöpel mit seinem vor zehn Tagen zugezogenen Muskelbündelriss ausfallen wird. Julian Kray musste gegen Dortmund mit Schmerzen im Bauchmuskelbereich zudem kurz vor Schluss ausgewechselt werden - Ausfallzeit ebenfalls ungewiss. Weitere Akteure sind angeschlagen - und gleich sechs Spieler befinden sich derzeit im Urlaub. „Das Thema werden wir ansprechen müssen, damit bin ich sehr unzufrieden", meinte Gülenc, der derzeit alles andere als zu beneiden ist. Der Trainer hat gemeinsam mit Dustin Hähner und Nico Sonnenschein eigentlich einen schlagkräftigen Kader mit viel Potenzial für die neue Saison zusammengestellt, doch die gesamte Vorbereitung läuft bislang holprig, und aus Gülencs Sicht nicht zufriedenstellend. Dass sich der Kunstrasen an der Hauptstraße wegen der heißen Temperaturen erneut in einem desaströsen Zustand befindet und kein Oberliga-Niveau hat, kommt noch erschwerend hinzu.

Die am Sonntag zusammengewürfelte Cronenberger Mannschaft war gegen den bärenstarken Westfalenligisten besonders in der ersten halben Stunde unterlegen und lief dem Ball meist nur hinterher. Es war allein dem Aluminium und besonders dem glänzend aufgelegten Yannik Radojewski im CSC-Tor zu verdanken, dass die Hausherren zur Pause nicht deutlich zurücklagen. Positiv hervorzuheben waren einige Offensivaktionen des CSC, die die Qualität im vorderen Bereich erneut unterstrichen. Das Zusammenspiel zwischen Julian Kray, Mike Osenberg und Timo Leber war mitunter gut anzusehen - beim zwischenzeitlichen Ausgleich (36.) hatte Osenberg prima für Leber aufgelegt, der mit der Hacke vollendete. Während die Gäste in der Halbzeit den Temperaturen entsprechend munter durchwechselten und frische Kräfte brachten, mussten beim CSC fast alle Akteure 90 Minuten in der brütenden Hitze durchspielen. Das machte sich besonders in der Schlussphase der Partie bemerkbar, als die Dortmunder das Ergebnis (87. und 89.) noch in die Höhe schraubten, nachdem sie kurz nach Wiederbeginn (51.) erneut in Führung gegangen waren.

Zwei Wochen vor dem Knaller in Uerdingen läuft es beim CSC alles andere als rund - Hoffnung macht aber, dass insbesondere die vielen urlaubsbedingt fehlenden Spieler nur ein temporäres Problem darstellen. Schließlich kehren fast alle - und auch einige noch angeschlagene Akteure - in den kommenden Tagen zurück, um sich dann wieder gewissenhaft auf die neue Saison vorzubereiten und vielleicht Anfang August den großen Favoriten aus Krefeld ein wenig ärgern zu können. Welche elf Spieler Ferdi Gülenc dann ins Rennen schicken können wird, ist zwei Wochen vor Saisonbeginn allerdings noch völlig ungewiss.

Und unklar ist auch weiterhin, ob Stürmer Furkan Tasdemir erneut verpflichtet wird. Eine Entscheidung in dieser Hängepartie soll in den kommenden Tagen fallen.

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