Handball Unterbrechung der Handball-Saison stößt auf großes Verständnis

Wuppertal · Wuppertaler Vereine arrangieren sich mit der Entscheidung und trainieren weiter. Wann der Spielbetrieb weitergeht, ist aber noch offen.

 Auch für Sven Pack und den LTV heißt es vorläufig – nur noch trainieren. Ab Oberliga abwärts ist die Saison bis Mitte November ausgesetzt.

Auch für Sven Pack und den LTV heißt es vorläufig – nur noch trainieren. Ab Oberliga abwärts ist die Saison bis Mitte November ausgesetzt.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Wirklich überraschend kam die Aussetzung des Spielbetriebs, durch den Westdeutschen Handball-Verband für die Vereine nicht mehr. Entsprechend gelassen und verständnisvoll fallen die Reaktionen aus. 

„Ehrlicherweise haben wir damit schon gerechnet“, sagt etwa Jens Buss, Trainer von Oberligist LTV Wuppertal und findet: „Das ist auch das einzig Vernünftige.“ Zuletzt hätten sich die Absagen immer weiter gehäuft. Persönlich rechnet er auch nicht damit, dass der Spielbetrieb, wie aktuell nach dem 15. November vorgesehen, noch in diesem Jahr wieder aufgenommen werden kann. „Ich denke eher, dass es nächstes Jahr werden wird, wenn sich die Coronalage vielleicht wieder ein bisschen entschärft hat“, so Buss.

Mit seiner Mannschaft trainiert er trotz des ausgesetzten Meisterschaftsbetriebs weiter dreimal die Woche, so lange die Hallen offen sind und es keine weiteren Beschränkungen gibt. Nur ein Spieler nehme momentan nicht am Training teil, weil ihm das Risiko zu groß sei. Buss: „Das überlassen wir natürlich jedem selbst.“ Abgesagt habe er auch ein für Montag geplantes Testspiel gegen die zweite Mannschaft des Bergischen HC nach Absprache mit dessen Trainer Mirko Bernau. Buss: „Wir leben unter uns in unserer Blase, wir trainieren ja mit unserer Zweiten zusammen.“

Peter Monschau, Männer- und Frauenspielwart beim Handball-Kreis Wuppertal, ist ebenso skeptisch, ob der Spielbetrieb im November wieder aufgenommen werden kann. Über die jetzige Entscheidung seien ihm übrigens keine Beschwerden von Vereinen zu Ohren gekommen. Die Entscheidung des Westdeutschen Handballverbands, Ende August/Anfang September einen Monat früher in die Meisterschaft zu starten als die meisten Nachbarverbände, sieht er im Nachhinein als richtig an. Dadurch hätten viele Partien schon gespielt werden können. Ob es möglich sein wird, die Saison mit der jetzigen Verzögerung noch regulär zu Ende zu spielen, da ist er allerdings skeptisch, denn der Terminplan sei ohnehin eng. Aber es böten sich ja mehrere Optionen. Nur die angesetzten Partien weiterspielen und dann nach der Quotientenregel die Rangfolge zu bestimmen. Oder nur eine einfache Runde zu spielen und anschließend eine Auf- und Abstiegsrunde etwa.

Für unmöglich hält Jens Buss aber auch nicht, noch alle Spiele wie geplant zu Ende zu bringen, selbst wenn erst ab Januar wieder gespielt werden würde. „Wir haben noch 21 Spiele, die Meisterschaft geht bis Mai, wenn man an jedem Wochenende spielen würde, käme es noch hin“, rechnet er vor.

Doch momentan ist alles Spekulation, das weiß auch Buss.

Auch die Handballer des Vohwinkeler STV fühlen sich in der Situation wohl. In den letzten Tagen wäre zwar – auf freiwilliger Basis – normal trainiert worden, ob das aber so bleibt, darüber sind sich die Verantwortlichen nicht sicher. „Wir warten die Erklärung der offiziellen Behörden ab. Sollten die es nicht ohnehin verbieten, werden wir uns intern beraten, ob wir unseren Trainern nicht empfehlen, den Trainingsbetrieb pausieren zu lassen“, sagt VSTV-Abteilungsleiter Peter Wenz, den es übrigens selbst positiv erwischt  hat, aus seiner  Quarantäne. Volker Wichmann, Chef der CTG-Handballer sieht es noch nicht ganz so „hektisch“ wie andere. So lange wir dürfen, überlassen wir es den Trainern und den Spielern“, sagt Wichmann. Das Risiko sei tragbar, jeder müsse die Lage für sich selbst bewerten. Allerdings glaubt auch er, dass bald ein offizielles Stopp kommt.

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