Stimmungskanone „Poldi“ muss kurz mit den Tränen kämpfen

Jan Artmann erhält einen herzlichen Abschied als Spieler.

Mit Jan Artmann verlässt nur ein Spieler die Mannschaft, mit Jonas Dell wird einer ausgeliehen — so viel Kontinuität dürfte im Profihandball selten sein. Sie ist beim BHC Bestätigung dafür, dass der nach der Vorsaison vollzogene Umbruch gesessen hat. Auf die Qualitäten des 27-Jährigen Artmann, der Teamassistent wird, muss der BHC in Zukunft auch nicht verzichten, zumindest, was die neben dem Feld ausmacht. Dass „Poldi“ für die Mannschaft ein Stimmungsmacher ist, wurde bei den Grußbotschaften seiner Mitspieler deutlich, die sie auf Video aufgezeichnet hatten, und an der sie die Halle teilhaben ließen. Den Spitznamen hatte ihm einst Michael Hegemann in Düsseldorf verpasst, als Artmann sich nach der A-Jugendmeisterschaft den Kopf hatte rasieren lassen. „Du siehst aus wie Podolski“, hatte Hegemann damals gesagt und den Spitznamen zum BHC mitgebracht, als er 2012 als Spieler mit Artmann dorthin kam.

„Poldi“ machte seinem Namen als Stimmungskanone am Samstag alle Ehre, nachdem er angesichts der vielen persönliche Worte zunächst die ein oder andere Träne hatte unterdrücken müssen. „Ich danke auch meinen Eltern, dass sie mir als Junge das Fußballspielen verboten haben“, meinte Artmann unter dem Gelächter des Publikums in seinen Dankesworten für den tollen Abschied. Auch als nachher vor der Halle viele Fans noch DJ-Musik und Getränke mit der Mannschaft genossen, ergriff er das Mikrofon und machte den Vorsänger bei der BHC-Hymne. Spätestens da hatte jeder begriffen, dass seine ernsthaft formulierten Worte an die Mannschaft: „Ihr wisst ja, wie ungern ich das Mikrofon ergreife“, sein nächster Scherz gewesen waren. gh

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