Tennis Steveker-Festival bei den Bergischen Meisterschaften

Wuppertal · Win Steveker gewinnt im Akkord im Einzel und an der Seite von Knut Bartenberg auch im Doppel. Fenna Steveker muss sich nur Titelverteidigerin Isabel Heupgen beugen.

Fenna Steveker (l.) und Titelverteidigerin Isabel Heupgen lieferten sich ein hochklassiges Damen-Finale.

Fenna Steveker (l.) und Titelverteidigerin Isabel Heupgen lieferten sich ein hochklassiges Damen-Finale.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Fünf Tennis-Matches in 48 Stunden – das ist das beeindruckende Pensum des diesjährigen Bergischen Meisters in Einzel und Doppel Win Steveker (SV Bayer). Damit wurde der Topgesetzte nicht nur seiner Favoritenrolle gerecht, sondern beerbt auch seinen Bruder Piet, der selbst aus terminlichen Gründen nicht hatte antreten können, als Bergischer Meister. Im Doppel verteidigte der 19-jährige Collegespieler seinen Titel entsprechend nicht an der Seite seines Bruders, sondern mit Knut Bartenberg (SV Bayer). „Ich bin echt super happy, wie ich gespielt habe, aber auch erschöpft“, so der strahlende Sieger nach seinem Einzelfinale.

Der Reihe nach: Zunächst setzte sich Steveker (DTB 248) am Freitagnachmittag im Einzel in einer spannenden Halbfinalbegegnung gegen Jonas Poswiat (Solinger TC) mit 7:5, 6:4 durch. Im Anschluss lösten Steveker/Bartenberg ihr Finalticket im Doppel gegen Christopher Topham/Martin Michalek (beide BWE). Das an eins gesetzte Duo Jan Augustat/Sebastian Harks (SV Bayer/ESV) wartete dann im Endspiel. Aus terminlichen Gründen einigten sich die Spieler darauf, das Finale noch am Freitagabend zu spielen. Den noch zahlreich gebliebenen Zuschauern und Tennisfans, die zur Players Night bei Ausrichter Blau-Weiss Elberfeld (Zweitausrichter war der ESV Wuppertal) gekommen waren, wurde somit auch noch attraktives Tennis unter Flutlicht geboten werden. Es sollte bis 22.48 Uhr dauern, bis sich Steveker und Bartenberg jubelnd in den Armen lagen. In einer spektakulären Partie verspielten die Beiden zunächst eine 5:2-Führung, ehe sie im Satztiebreak noch die Oberhand behielten. Im zweiten Satz machte dann ein Break den Unterschied – 7:6, 6:4. „Ich bin verdammt stolz auf uns, freue mich aber auch total, dass Win mich gefragt hat, ob ich mit ihm spielen will“, sagte der 17-jährige Bartenberg.

Win Steveker setzte sich sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Knut Bartenberg durch.

Win Steveker setzte sich sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Knut Bartenberg durch.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Noch vor seinem Einzelfinale am Samstagnachmittag sollte es für Steveker am Morgen nach Dorsten gehen, wo er bei einem anderen Turnier sein Erstrundenspiel bestritt (und gewann). Im Endspiel bei den Bergischen traf er dann mit dem an zwei gesetzten Niklas Niggemann (BW Remscheid, DTB 271) auf einen alten Bekannten. Bereits in der Jugend hatten sich die Beiden einige umkämpfte Duelle geliefert. Auch dieses Mal sollte es an Spannung nicht fehlen. Nachdem sich Steveker souverän Satz eins gesichert hatte, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Steveker es bei 5:4 verpasste auszuservieren, aber dann im Tiebreak den Sieg in trockene Tücher brachte – 6:3, 7:6.

Die Bergische Krone in der Damenkonkurrenz setzte sich wie im Vorjahr Isabelle Heupgen (GW Langenfeld, DTB 99) auf. Bis zum Finale gab die Zweitligaspielerin (für den Kölner THC BW) kein einziges Spiel ab. Im Endspiel gegen die 15-jährige Fenna Steveker (SV Bayer, an 2 gesetzt, DTB 201) sollte sie jedoch gefordert werden. Zwar stand es am Ende 6:2, 6:2 für Heupgen, aber die Partie war keineswegs einseitig, was die Siegerin auch bestätigte: „Das Ergebnis fällt schon echt zu deutlich aus, wenn man bedenkt, wie viele lange und umkämpfte Ballwechsel wir hatten“. Besonders spannend waren die Anfänge beider Sätze. Knackpunkt in Satz zwei war vermutlich, dass Fenna Steveker nachdem sie sich von 0:2 auf 2:2 zurückgekämpft hatte, ein 30:0 nicht in die erstmalige Führung ummünzen konnte.

„Drei-Generationen-Duell“ im
Damen-Finale der Nebenrunde

Im Endspiel der Damennebenrunde gab es ein „Duell der drei Generationen“: Die 14-jährige Mette Möcking (SV Bayer) setzte sich gegen ihre schwangere Vereinskollegin Zahra El Otmany (mit schon sichtbarem Baby-Bauch) durch. Das B-Feld der Herren schloss Nils Hüttemann (BWE) als Sieger ab. Nachdem er zuvor zweimal Nervenstärke bewiesen und in drei Sätzen gesiegt hatte, setzte er sich im Finale gegen Tim Schwerter (SV Bayer) mit 6:3, 6:3 durch. Im Damen-B-Feld triumphierte die topgesetzte Alkyoni Vasilki Karanastasi (GW Elberfeld) im Endspiel gegen Alyssa Marku (Solinger TB). Das Rennen bei den 30er-Herren machte Marcel Henze von GW Lennep. Bei den Herren 40 war es Dominik Hannig (GW Langenfeld), der sich zum Bergischen Meistertitel spielte. In einer ausgeglichenen Finalpartie drehte er gegen Marc Walbrecht (BWE) einen Satzrückstand und zeigte im Match-Tiebreak Nervenstärke. Der Titel bei den Herren 50 bleibt in der Beek. Jörn Harmus von Blau-Weiss gab nur ein einziges Spiel ab. In der 50er Nebenrunde gewann Ex-WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen. Konkurrenzübergreifend als einziger ungesetzter Spieler Bergischer Meister wurde Martin Schneider (GW Elberfeld, Herren 55). Als vorgezogenes Finale wurde sein Duell mit Martin Lauer (BWE) angesehen, das ZDF-Reporter Schneider denkbar knapp im Match-Tiebreak für sich entschied. Sieger bei den Herren 60 wurde Martin Browarzik (Barmer TC). Bei den 65er Damen setzte sich Annette Schwer (Leichlinger TV) durch. Seiner Favoritenrolle bei den Herren 70 wurde Wolfgang Uebbing (Hilden) gerecht. Ebenfalls von dort kommt der Sieger der ältesten Herrenkonkurrenz, den Herren 75: Peter König.

Damit geht eine ereignisreiche Tenniswoche bei Blau-Weiss Elberfeld und dem Eisenbahner Sportverein Wuppertal zu Ende, die die Bergische Tennisfamilie mal wieder zusammengebracht hat. Was bleibt ist ein Teilnehmerrekord mit insgesamt 255 Meldungen, „mit dem Beigeschmack, dass die Damenmeldungen sehr dünn aufgefallen sind. Auf der anderen Seite sind 26 Meldungen im Herrendoppel genial“, sagte Jürgen Liesert von der Turnierleitung.

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