Standortwerbung im Gehen

45 Vertreter von Unternehmen waren unterwegs, um Leerstände in Elberfeld zu sichten.

Standortwerbung im Gehen
Foto: Andreas Fischer

Die Runde zusammenzustellen, sei keine leichte Aufgabe gewesen, sagt Marco Trienes, zuständig für die Investorenbetreuung Einzelhandel und Büroimmobilien bei der Wirtschaftsförderung. Denn viele der Menschen, die am Donnerstag der Initiative der Wirtschaftsförderung gefolgt sind, treten nicht gerne öffentlich in Erscheinung. Es sind vielfach Expansionsbeauftrage aus dem Einzelhandel und der Gastronomie. Die Wirtschaftsförderung habe sogar eigens Datensätze mit deren Adressen aufgekauft, um sie einzuladen, erzählt Trienes. Schlussendlich waren 45 Personen mit bei „Retail Inside“, einer Tour durch Elberfeld, die über die aktuelle Entwicklung in Elberfeld informieren sollte. Döppersberg, Innenstadtentwicklung, Leerstände — all das war Thema auf der rund dreistündigen Tour.

Mit dabei waren lokale Unternehmen wie Policks ebenso nationale wie Rewe, Lidl oder globale wie McDonalds, aber auch Vertreter von Schöffel oder Fashion Club.

Lars Schnurr, Vertreter von Schöffel-Lowa, sagt, er beobachte Wuppertal schon länger, es gebe hier eine positive Entwicklung. Allerdings sei Schöffel eben nicht die Firma für schnelle Eröffnungen. Man suche lieber länger nach einem Standort, der dann aber auch passe. Eine schnelle Ansiedlung hier müsse deswegen nicht sein. Interessant sei die Tour aber dennoch. Und Wuppertal generell auch.

Ziel sei generell zu zeigen, dass sich hier etwas tue, so Trienes. Gezeigt wurden Standorte am Wall, am Döppersberg, an der Friedrich-Ebert-Straße, der Herzogstraße, am Neumarkt und der Poststraße — bekannte Leerstände, die auf Mieter warten oder Objekte, die bald leer stehen werden.

So wurde etwa die freie Fläche im Rinke-Haus präsentiert — 684 Quadratemeter im Erdgeschoss, 18 Euro pro Quadratmeter — ebenso wie die Flächen im Erdgeschoss des neuen Holiday Inn. Auch wenn der Makler die bisherige Angabe bestätigte, dass die Flächen so gut wie vermietet seien, nutzte er die Tour. „Bis zum Abschluss wird beworben“, sagt er. So ist das.

Bewerben, das kann auch Rolf Volmerig, der den Teilnehmern schon mit ziemlicher Sicherheit davon erzählt hat, dass das „hässliche Gebäude“ neben dem Bahnhof abgerissen wird, und dort die Talstation der Seilbahn entstehen wird.

Andere Dinge sind da sicherer— zum Beispiel, dass die Stadtwerke aus dem Standort Turmhof ausziehen. Ende des Jahres laufe der Mietvertrag aus und nach einer Sanierung der Fassade suche man Nachmieter, so Thomas Koll, der das Objekt vorstellte.

Dass es den Teilnehmern nicht um kleinere Lokale ging, wurde klar, als Trienes im Vorbeigehen auf die ehemalige Cronenberger Backstube, Friedrich-Ebert-Straße 74, hinwies. Die sei zwar im Ordner zu finden — aber gestoppt wurde nicht. Es ging weiter zum Pasche-Haus, wo 240 Quadratmeter im Erdgeschoss leerstehen.

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