Pferdesport Stafettenspringen: Mit fliegenden Wechseln zum Sieg

Turnier des RC Steinberg: Beim Stafettenspringen zählten Teamgeist und eine geschickte Taktik.

Pferdesport: Stafettenspringen: Mit fliegenden Wechseln zum Sieg
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Begeisterter Jubel schallte Sabrina Balzer und Melina Ide von den Rängen entgegen, als die beiden Amazonen vom gastgebenden RC Steinberg auf den großen Springplatz galoppierten. Nach dem Gruß an die Richter nahm Melina Ide im Sattel von Sandoval mit Leichtigkeit die ersten drei Hindernisse im Stafettenspringen der Klasse A. Der Wettbewerb beschloss an Fronleichnam den ersten Tag des großen Dressur- und Springturniers am Aprather Weg, wo Samstag und Sonntag noch spannende Prüfungen im Parcours und im Viereck auf dem Programm stehen. Sportlicher Höhepunkt ist das S-Springen am Sonntagnachmittag

Kaum war Melina Ide mit ihrem Wallach nach dem dritten Sprung gelandet, setzte ihre Partnerin den Parcours nahtlos fort. In flüssigem Tempo überwand Sabrina Balzer mit ihrer Stute La Diva Leonie zwei Hindernisse auf direkter Linie, bevor Melina Ide im Galopp den folgenden Steilsprung anritt.

Durch die fliegenden Wechsel sparte das Quartett auf den langen Linien des Kurses wertvolle Zeit und blieb in zwei Runden über die 80 bis 90 Zentimeter hohen Hindernisse ohne Abwurf. Nach 88,7 Sekunden galoppierte Sabrina Balzer über die Ziellinie, erneut begleitet von Jubel und Applaus.

Eine andere Taktik hatten sich Celine und Kimberley Wiebusch vom Reit- und Fahrverein Erkrath für ihren Teamauftritt überlegt. Mit ihrem Dunkelfuchspony Tornado absolvierte Celine die erste Runde im Parcours und übergab dann an ihre Schwester Kimberley mit dem großen Dunkelbraunen Champ of Class. Doch obwohl Tornado trotz seiner kurzen Beine wie ein Wirbelwind über die Hindernisse gefegt war, blieb die Zeitmessung erst bei 117,2 Sekunden stehen.

„Der Reiz dieses Springens ist, dass sich die Teams den Weg selbst einteilen und durch geschickte Wechsel abkürzen können“, erläuterte Richter Bodo Maiwurm die Besonderheit des Stafettenspringens. Das Konzept ging jedoch nicht bei allen Teams auf, denn bei einem Fehler muss der Partner den Parcours fortsetzen. „Der muss dann blitzschnell regieren und sich eine neue Taktik überlegen.“

Das gelang bei der sechsten Stafette nicht ganz. Der Abwurf von Denzel unter Alexander Storch brachte Marvin-Tim Hahn (RFV Niermannshof) kurz aus dem Konzept. Doch die Zuschauer sprangen ein. „Die Fünf, der Deutschland-Oxer“, brüllten sie dem Reiter entgegen, der seine Schimmelstute Pikola daraufhin auf den richtigen Weg brachte.

Nahezu perfekt gelangen die fliegenden Wechsel Shannon Sonntag und Emiliy Holzer (Gut Hellerhof). Sie jagten mit ausgeklügelter Taktik in 80,9 Sekunden zum Sieg. „Wir haben einmal zu Hause geübt, waren aber schon zweimal hier am Start“, berichtete Shannon Sonntag. „Wir wollten einfach schnelle Übergänge reiten und keine Fehler machen. Das ist Adrenalin pur“, ergänzte die Partnerin.

Hinter ihnen galoppierten Sabrina Balzer und Melina Ide als Zweite auf die Ehrenrunde. „Wir haben uns den Kurs so zurechtgelegt, dass die Wege für die Pferde optimal waren. Sandoval entwickelt auf langen Linien mehr Schwung, während La Diva schnell und wendig ist“, sagte Melina Ide. „Das Gemeinschaftsgefühl hat uns richtig zusammengeschweißt und es hat unfassbar viel Spaß gemacht“, betonte Sabrina Balzer. Beide starten Samstag noch einmal ab 12.30 Uhr im Stilspringen der Klasse A — dann sind sie allerdings Konkurrenten im Parcours.

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