Vereinssport SSG sieht Digitales auch als Chance

Wuppertal · Verein baut wie viele im Corona-Lockdown sein Online-Angebot aus.

 Jana Eckers von der SSG Wuppertal tanzte online Zumba vor.

Jana Eckers von der SSG Wuppertal tanzte online Zumba vor.

Foto: SSG Wuppertal

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen - und so hat die SSG Wuppertal, wie viele Sportvereine,  ein regerechtes Online-Kurssystem aufgebaut und dafür auch technisch aufgerüstet.   „Die Resonanz ist gut, die Mitglieder sind sehr dankbar, für dieses Angebot“, berichtet Michael Eckers, der 1. Vorsitzendes des knapp 1200 Mitglieder großen Mehrspartenvereins, der aus dem Zusammenschluss von TV Friesen, TSV 87 und Barmer TG entstanden ist. Er schätzt, dass  die inzwischen neun Live-Stream-Angebote des Vereins von 90 bis 100 Teilnehmern regelmäßig genutzt werden. Um den Mitgliedern einen am Rande einer normalen Übungsstunde beliebten Kontakt zu ermöglichen, gibt man vor- und nachher sogar Zeit für eine Klönrunde.

„Das ist dann doch etwas anderes als nur Videogucken“, sagt Eckers. Dafür hat der Verein über die Online-Plattform Zoom extra Lizenzen erworben, Meetings eingerichtet und auch technisch aufgerüstet. Ein Kellerraum unter der Geschäftsstelle wurde als Turn- und Videozimmer ausstaffiert, inklusive Netzwerkinfrastruktur, Moderatoren-Laptop und natürlich Kamera. Für die Trainer gibt es ein Tablet.

Auf 3000 bis 3500 Euro schätzt Eckers jetzt schon die Anschaffungskosten, wobei man sich vom Landessportbund für vier Projekte jeweils 300 Euro erstatten lassen konnte.

Schnuppern für potenzielle
Neu-Mitglieder

„Wir sehen aber noch weiteres Optimierungspotenzial, wir wollen die Dinge ja nach der Pandemie nicht wieder in die Ecke stellen, sondern die neuen Möglichkeiten weiter nutzen“, sagt Eckers. Er denkt beispielsweise an Hybrid-Kurse - das heißt live vor Ort, aber parallel auch in der Übertragung für diejenigen, die nicht vorbeikommen können oder wollen. Auch für die interne Arbeit, beispielsweise Sitzungen, überlege man „hybrid“.

Eckers ist recht sicher, dass es selbst bei Lockerungen der Coronabeschränkungen noch eine Weile dauern dürfte, bis seine Vereinsmitglieder wieder in die Halle dürften. Hallen, die die SSG normalerweise nutzt, wie die Siegesstraße, Hohenstein, Sedanstraße, Parlamentstraße, Kohlstraße oder Hardenberg seien derzeit gesperrt und niemand wisse, wie lange.

Mit dem Online-Streaming-Angebot versucht der Verein auch neue Mitglieder zu werben. „Schnuppern“ ist in diesem Jahr noch kostenlos möglich, im nächsten muss man dann Mitglied werden, um einen Zugang zu erhalten. „Wir haben aktuell rund zehn Prozent Mitglieder verloren. Aber vorrangig nicht etwa, weil sie sich wegen Corona abgemeldet haben. Es gibt immer eine Fluktuation, momentan nur eben keine Neuanmeldungen“, erklärt Eckers. Er sieht seinen Verein aber noch ganz gut aufgestellt - mit den neuen Möglichkeiten vielleicht auch für die Zukunft. An diesem Freitag soll es von 16 bis 17 Uhr erstmals sogar ein Kinderbastel-Angebot im Livestream geben.  

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