Sportpolitik: Kein Jammern trotz leerer Kassen

Neujahrsempfang des ASV zum Thema Finanzen.

Wuppertal. Der Neujahrsempfang des ASV Wuppertal im gutgeheizten Jugendheim am Gelben Sprung erfüllte auch bei der 27. Auflage seine Funktion als "Klimagipfel" des Wuppertaler Sports. Wie ist es in frostigen Zeiten mit der Zukunft der Wuppertaler Sportler, Sportvereine und Sportstätten bestellt? Eine Antwort suchten auf Einladung von ASV-Präsident Harald Nowoczin Politiker der Ratsparteien sowie Vertreter der Verwaltung, des Stadtsportbundes und der Vereine.

"Egal wie die Fragestellung bisher lautete, an dem Thema Geld sind wir ja noch nie so ganz vorbeigekommen", stellte Nowoczin gutgelaunt in seiner Begrüßungsrede fest. Referent Matthias Nocke, der in der Funktion als Dezernent für Kultur, Schule und Sport erstmals am ASV-Empfang teilnahm, stellte den düsteren Ausblicken zum Kassenstand Wuppertals die Philosophie des Sports im Tal gegenüber. Und die baut auf der sportpolitischen Ebene auf Gemeinsamkeit, Partnerschaft und unbürokratischen Lösungen auf. Nockes Botschaft lautete deshalb: Wuppertal hat ein Strukturproblem. Die Probleme sind selbst durch Sparzwänge nicht zu lösen. "Die Stadt muss es also trotzdem schaffen, ihre finanzielle Handlungsfähigkeit so lange wie möglich aufrecht zu erhalten", sagte Nocke. Und die Zeit bis zur möglichen Übernahme der Geschäfte durch die Bezirksregierung optimal nutzen. Womit Nocke aber nicht vor 2014/15 rechnet.

Für den Wuppertaler Sport stehen im Jahr 2009 zwei große strategische Aufgaben an. So werden Vereine, Verwaltung und Politiker gemeinsam über die Zukunft der Wuppertaler Bäder nachdenken müssen. Für die kommenden zehn Jahre steht ein Investitionsbedarf von 30Millionen Euro (jeweils zur Hälfte für Hallen- und Freibäder) ins Haus. Außerdem müssen konkrete Maßnahmen aus den Ergebnissen einer groß angelegten Untersuchung zum Sportverhalten der Wuppertaler abgeleitet werden. Wie steigert man die Attraktivität bestehender Sportstätten und richtet sie auf die sich wandelnden Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft ein? Das wenige Geld, das zur Verfügung steht, muss optimal eingesetzt werden.

Dass die Stadt Wuppertal trotz Schulden von 1,5 Milliarden Euro und enormen Belastungen im Sozialbereich noch die Luft zum Atmen hat, zeigt zum Beispiel die für den Herbst geplante Wiedereröffnung der Schwimmoper. 2008 habe sich mit dem Bau der Kunstrasenplätze in Beyenburg, Cronenberg und an der Nevigeser Straße die finanzielle Partnerschaft zwischen Stadt und Vereinen bewährt. 2009 folgt der Bau des Kunstrasenplatzes Löhrerlen und 2010 die Grundsanierung der Sportplätze Widukindstraße und Höfen. Für 2010 ist auch die Erneuerung der Belüftungsanlage und eine Dachsanierung der Uni-Halle geplant.

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