Sportler der Woche: Marc André Traichel

Marc André Traichel (18) lief die 400 Meter unter 50 Sekunden und freut sich auf die DM.

Marc André Traichel (18) lief die 400 Meter unter 50 Sekunden und freut sich auf die DM.

Marc André Traichel (18) lief die 400 Meter unter 50 Sekunden und freut sich auf die DM.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Wuppertal. Ein Star ohne Allüren - das ist Marc André Traichel vom Wuppertaler SV in jedem Fall. Klar, dass er, wie seine Mannschaftskollegen, bei den von der Leichtathletikabteilung seines Wuppertaler SV ausgerichteten Bergischen Schüler-Blockmeisterschaft brav die Weitsprunggrube harkte oder beim Kugelstoßen die Weite maß.

Dabei hätte der gerade 18 Jahre alt gewordene 400-Meter-Spezialist allen Grund gehabt vor Stolz zu platzen. Zwei Wochen zuvor war er die Stadionrunde erstmals unter 50-Sekunden gelaufen. Für Junioren ist das so etwas wie eine Schallmauer — und die hatte er in 49,42 Sekunden geradezu eingerissen.

„Im Training hatte sich schon angedeutet, dass ich die Marke knacken kann“, sagt Traichel selbst mit einem Strahlen im Gesicht. Dass es aber so deutlich werden würde, damit hatte er dann doch nicht gerechnet, obwohl er seit sechs Jahren beim WSV und vorher beim PSV von Trainer Thomas Ediger gezielt aufgebaut wurde.

Der ist von den Qualitäten seines Schützlings überzeugt: „Mit seiner Zeit liegt Marc derzeit bundesweit auf Platz acht der U 20, und er hat ja noch drei Jahre in dieser Altersklasse.“ Als besondere Stärke nennt er Traichels große Ausdauer, die sich der gute Sprinter mit akribischen Niedrig-Tempoläufen erarbeitet habe.

Für die Deutschen U 20-Meisterschaften in Wattenscheid Anfang August gelte es deshalb für ihn, nun wieder die Sprintfähigkeit auf hohem Niveau zu verbessern. „Dann ist auch eine Zeit unter 49 Sekunden drin“, ist sich Ediger sicher.

Traichel würde gerne auch in einer Woche bei der U-23-DM in Wesel laufen, ist aber mit einer leichten Erkältung von seiner Abi-Fahrt nach Mallorca zurückgekehrt und hat deshalb Trainingsrückstand. „Auf der anderen Seite brauche ich Rennen auf diesem Niveau. Das ist schon eine tolle Erfahrung“, sagt der 18 Jährige. Call-Rooom vor dem Rennen, Spikes-Kontrolle, ein Namensschild um den Hals — alles sei bei Deutschen Meisterschaften anders als bei kleineren Sportfesten.

Der Sport fasziniert ihn so sehr, dass er nach dem Abi zunächst auch beruflich damit etwas anfangen will. Erst wollte er ein freiwilliges Soziales Jahr beim WSV machen, nun läuft es wohl auf ein Praktikum hinaus. Auf Eigengewächse auch im Umfeld zu bauen gehört schließlich zur Philosophie des Vereins — und zu Marc Ande Traichel kann so mancher sportlich aufschauen.

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