Spitzenhockey am Hesselnberg

Die von der ETG ausgerichtete Endrunde um die Deutsche B-Jugendmeisterschaft war eine Werbung für diesen anspruchsvollen Sport.

Sport von höchster nationaler Klasse und super Stimmung erlebt man nicht jeden Tag in Wuppertaler Hallen. Als gestern Nachmittag nach dem Abpfiff des packenenden Finales die Hockey-Jungs des Clubs an der Alster aus Hamburg den 5:4-Erfolg gegen den Nachwuchs des SC Frankfurt und damit die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft bejubelten, da durfte sich auch der Veranstalter ETG Wuppertal ein bisschen wie ein Sieger fühlen.

Spitzenhockey am Hesselnberg
Foto: Andreas Fischer

Es war bereits die fünfte Jugend-Endrunde, die die Hockey-Abteilung der ETG seit 2002 ausgerichtet hat, und auch wenn es noch keine eigene Jugendmannschaft so weit gebracht hat, gelang es erneut, Werbung für sich und den Hockeysport allgemein zu machen. „Wir haben hier jeden Tag 400 bis 500 Leute in die Halle geholt und die Stimmung ist super“, freute sich ETG-Schatzmeisterin Ulrike Langer und wurde im Hintergrund durch das laute Tröten und Trommeln der Frankfurter bestätigt. Die hatten wie die übrigen sieben Teams viele Anhänger mit nach Wuppertal gebracht.

Mit Fernsehmoderator Johannes B. Kerner war sogar ein echter Promi dabei. Sein Sohn Nik hatte mit insgesamt acht Treffern, allein fünf im Halbfinale gegen Westmeister Uhlenhorst Mülheim, nicht unerheblich dazu beigetragen, dass der Club an der Alster am Ende den Titel holen konnte. Das Hockey-Talent hat er aber wohl eher von Mama Britta Becker geerbt, die Ex-Nationalspielerin war, und am Wochenende zeitgleich ihre Tochter zur A-Mädchen-Endrunde nach Neunkirchen begleitete.

Den ein oder anderen künftigen Nationalspieler dürfte man auch in Wuppertal gesehen haben. Nachwuchsbundestrainer Valentin Altenburg ist sich da sicher. Der erst 36-Jährige ist selbst ein Hochkaräter, war zwischendurch für ein Jahr sogar Bundestrainer der Herren gewesen und hatte mit denen bei den Olympischen Spielen in Rio die Bronzemedaille geholt. Danach war er wieder zum Nachwuchs zurückgekehrt, worin er aber keinen Rückschritt sieht. „Der deutsche Anspruch ist nichts weniger, als in der Weltspitze mitzumischen. Für mich ist es deshalb ganz wichtig die U 16- und U 18-Nationalspieler bei solchen nationalen Turnieren auch in ihrer gewohnten Umgebung zu sehen“, versicherte er. In Wuppertal war er erstmals, war ebenfalls angetan, mit wie viel Herzblut die ETG das Turnier organisiert hat: „Als ich hier am Samstagmorgen um 10 Uhr in die Halle gekommenen bin, war schon riesig etwas los.“ Von der gut bestückten Caféteria, über Fahrdienste — das Team aus Großflottbek war mit dem Zug angereist - bis hin zum Parkplatzdienst auf dem gegenüberliegenden Axalta-Gelände war für die bis zu 100 ETG-Helfer viel zu tun.

Und die ETG-Jugendspieler konnten sich Anschauungsunterricht in Sachen Spitzenhockey geben lassen. Absolut beeindruckend in welchem Tempo, mit welcher Gewandtheit und Technik die Akteure mit Ball und Schläger in dieser hochanspruchsvollen Disziplin umgingen. „Der schlägt gleich oben im Winkel ein“, prophezeite Tanja LangHeinrich, Jugendwartin von Gold-Weiss, das mit der ETG eine erfolgreiche Spielgemeinschaft bildet, als der Club an der Alster mal wieder eine Strafecke zugesprochen bekommen hatte und Spezialist Luca Wolff zur Vollendung schritt. Sein Schlenzer landete dann in der Tat genau oben links neben dem Pfosten im Netz, was auch der Bundestrainer interessiert registrierte. Schließlich gehört Wolff zu den Spielern, denen er einmal den Durchbruch auch bei den Herren zutraut.

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