Schwimmen: Sarah Poewe peilt die nächste EM-Medaille an

Schwimmen: Für die Brustschwimmerin der SG Bayer wird es am Dienstag in Budapest ernst.

Wuppertal/Budapest. Seit Sarah Poewe vor acht Jahren aus Kapstadt zur SGBayer wechselte hat sie bei Olympischen Spielen sowie bei Welt- und Europameisterschaften zehn internationale Medaillen (fünf Mal Gold, einmal Silber, fünf Mal Bronze) gewonnen. Das große Ziel der in Los Angeles lebenden und trainierenden Profischwimmerin sind die Olympischen Spiele 2012 in London. Ab Dienstag steht für sie aber der Start bei den Europameisterschaften in Budapest auf dem Plan.

Seit den deutschen Meisterschaften Anfang Juli in Berlin, wo sie über 100m Brust ihren 15.deutschen Meistertitel gewann, ist Poewe wieder in Wuppertal, wo sie sich im Eigenbad der Wasserfreunde auf die Europameisterschaften in Budapest vorbereitete. "Als Vorbereitung für die EM ist das Freibad der Wasserfreunde ideal, denn auch in Budapest wird im Freibad geschwommen", sagt Poewe. Wegen der Sommerferien und der damit verbundenen Trainingspause der SG Bayer musste sie zumeist alleine ihre Bahnen ziehen. Im Anschluss an ein Trainingslager der Nationalmannschaft am DSV-Bundesstützpunkt Heidelberg ging es dann am Freitag in die ungarische Hauptstadt, wo die Bahnenschwimmer am Montag in die Titelkämpfe eingreifen.

44 der 51 europäischen Schwimmverbände kämpfen im "Alfred Hojosh Swimming Komplex" auf der Margareten-Insel um Titel, Medaillen und Bestzeiten. Nach 1926, 1958 und 2006 ist Budapest bereits zum vierten Mal Austragungsort von Schwimm-Europameisterschaften. An die letzten Titelkämpfe 2006 hat Poewe noch gute Erinnerungen. Mit der deutschen 4x100-m-Lagenstaffel gewann sie damals die Silbermedaille. Auch in diesem Jahr steht sie über die Brustdistanz im deutschen Staffelquartett. Angesichts des Ausfalls der Freistil-Weltrekordlerin Britta Steffen (Berlin) sind die Erfolgsaussichten für Poewe und Co. indes nicht allzu hoch einzuschätzen. Haushoher Titelfavorit ist Russland. Um die Medaillen kämpfen in erster Linie Titelverteidiger Großbritannien sowie Schweden und die Niederlande. Deutschland gilt eher als Außenseiter.

Auf eine Medaille schielt Poewe hingegen mehr über ihre Einzelstrecke, den 100m Brust. In der aktuellen europäischen Jahresbestenliste nimmt sie derzeit mit ihrer Zeit von den deutschen Meisterschaften (1:08,82 Min.) den fünften Rang ein. Mit der in diesem Jahr überragenden Russin Yuliya Efimova ist die Favoritin auf die Goldmedaille bereits eindeutig ausgemacht. Die 18-Jährige schwamm in diesem Jahr bereits 1:06,66min., dahinter stehen sieben Schwimmerinnen mit Zeiten zwischen 1:08,46min. und 1:08,94min. Das Finale am Mittwochnachmittag dürfte daher äußerst spannend werden. Die Vorläufe und Semifinals werden am Dienstag ausgetragen.

Nach ihren Aussichten befragt, wollte sich Poewe bei der herrschenden Leistungsdichte des Teilnehmerfeldes nicht festlegen. "Meine Chancen sind schwer einzuschätzen. Im Finale muss sich alles wie in einem Puzzle zusammenfügen. Wenn ich schneller als bei den deutschen Meisterschaften in Berlin sein kann, ist eine Medaille möglich. Die anderen werden sich aber auch sicher noch steigern können und dann sieht das schon wieder anders aus", sagt Poewe, die mit 27Jahren die älteste Schwimmerin im deutschen Team ist, in dem mit Daniela Samulski und Trainer Henning Lambertz noch zwei ehemalige Wuppertaler stehen.

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