Schwimmen: NRW-Spitze auf Küllenhahn

Neben dem besten Nachwuchs des Landes gehen bei den NRW-Meisterschaften auch Olympia-Kandidaten an den Start.

Wuppertal. Am Samstag und Sonntag wird das Heinz-Hoffmann-Leistungs-Zentrum Küllenhahn aus allen Nähten platzen, wenn dort der SV Bayer die Offenen Nordrhein-Westfälischen Meisterschaften im Schwimmen ausrichtet. 568 Aktive aus 101 Vereinen haben für die zweitägigen Titelkämpfe gemeldet. Eingebunden sind auch die NRW-Jahrgangsmeisterschaften für die Jahrgänge 1993 bis 1997 weiblich und 1993 bis 1995 männlich.

1948 Einzel- und 71 Staffelstarts — seit zehn Jahren hat es bei keiner NRW-Meisterschaft mehr Meldungen gegeben als diesmal. Die Titelkämpfe stehen bereits ganz im Zeichen der Deutschen Meisterschaften vom 10. bis 14. Mai in Berlin. Meldeschluss ist Dienstag, der 1. Mai. Aufgrund der Besonderheiten der Teilnahmebedingungen — für die DM gibt es keine Pflichtzeiten, sondern startberechtigt sind die aktuell 30 besten Schwimmer der offenen Klasse und für die Junioren je Jahrgang der aktuellen Bestenliste des DSV — haben die Aktiven am Samstag und Sonntag die letzte Möglichkeit, sich für Berlin zu qualifizieren. Diese Chance suchen auf Küllenhahn nicht nur die Athleten aus NRW, auch fast alle anderen der 19 Landesverbände des DSV tragen an diesem Wochenende ihre Meisterschaften aus. Erst am späten Sonntagabend wird dann feststehen, wer die Koffer für Berlin packen kann.

Sorgen um die Teilnahme an der DM haben die Asse der SG Bayer, Sarah Poewe und Christian vom Lehn, nicht. Ihr Start in der Hauptstadt, wo sich das Wuppertaler Schwimm-Duo für die Olympischen Spiele vom 27. Juli bis 12. August in London qualifizieren will, ist bereits gesichert. Für Poewe und vom Lehn sind die NRW-Titelkämpfe nur Durchgangsstation auf dem Weg nach Berlin. Für Bayer-Trainer Farshid Shami hat die Olympiateilnahme seiner beiden Ausnahmeathleten höchste Priorität.

Die NRW-Meisterschaften bestreiten Poewe und vom Lehn daher aus dem vollen Training heraus. „Nach dem Trainingslager auf Zypern bin ich noch etwas müde, zumal wir auch anschließend noch sehr hart gearbeitet haben. Für die NRW-Meisterschaften will ich keine Prognose abgeben. Ich werde aber alles versuchen, was derzeit möglich ist“, sagt Poewe. Sie wird über alle drei Bruststrecken starten. Nach seiner Knieverletzung geht Farshid Shami mit Christian vom Lehn im Training noch vorsichtig um. „Im Moment macht sein Knie keine Probleme. Wir müssen aber hinsichtlich der Belastung noch sehr aufpassen. Für Christian und mich kann es unter den gegebenen Umständen nur darum gehen, egal wie die Olympia-Quali zu schaffen. Danach haben wir bis London noch fast neun Wochen Zeit, um uns intensiv auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten“, erklärt Shami. Am Wochenende bestreitet vom Lehn von seinen Brust-Spezial-Disziplinen nur die 200 m. Daneben sind noch Starts über 200m Lagen, 50 und 100 m Schmetterling sowie 100 m Freistil vorgesehen.

Auch wenn die NRW-Meisterschaften im Schatten der zehn Tage später stattfindenden nationalen Titelkämpfe stehen, nutzt die NRW-Elite, darunter mit Ausnahme des verletzten Essener Brustschwimmers Hendrik Feldwehr sämtliche Olympiakandidaten, diese Veranstaltung für einen letzten Härtetest.

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