Schwimmen: Eine Medaille bleibt als Trost

Bei der Kurz-Bahn-EM musste sich Sarah Poewe am Sonntag über 100 Meter Brust mit dem sechsten Platz zufrieden geben.

Wuppertal. Am Abschlusstag der 11.Kurzbahn-Europameisterschaften in Debrecen/Ungarn belegte Sarah Poewe von der SG Bayer am Sonntag über 100 m Brust in der für sie schwachen Zweit von 1:07,72 Minuten nur den sechsten Platz. Die 24-Jährige, die über diese Strecke bereits im Jahr 2000, dort allerdings noch für Südafrika startend, Weltmeisterin war, blieb mehr als eineinhalb Sekunden über ihrem deutschen Rekord, den sie am 19. März 2004 mit 1:06,02 min. aufgestellt hatte. Es siegte die 15-jährige Russin Yuliya Efimova mit neuem Europarekord von 1:04,95Minuten vor der wiedererstarkten Österreicherin Mirna Jukic, die mit großem Abstand in 1:06,57 Minuten als Zweite anschlug. Wäre Poewe nur in etwa im Bereich ihrer Bestzeit geblieben, wäre ihr Silber sicher gewesen. In Debrecen hatte sich Poewe am Samstag in 1:07,37 Minuten als Zweitschnellste der Vorläufe für die Semifinals am Nachmittag qualifiziert. Mit dieser Zeit lag sie genau im Plan. Im Halbfinale war sie dann mit 1:07,57 Minuten etwas langsamer, erreichte aber sicher als Sechstschnellste das Finale. Ihren Traum von ihrem insgesamt sechsten Titelgewinn in einem Einzelrennen bei einer Kurzbahn-EM hatte sie da aber bereits wohl schon ausgeträumt. Zu stark präsentierte sich das neue Wunderkind des russischen Schwimmsports, Yuliya Efimova, die im Halbfinale mit 1:05,56 Minuten einen neuen Veranstaltungsrekord aufstellte und zuvor bereits die Titel über 50 und 200m Brust gewann. Dass sie im Finale mit 1:07,72min. die schwächste Zeit ihrer drei Rennen über die 100m Brust hinlegte, konnte h Poewe nicht zufriedenstellen. Da war auch die Bronzemedaille am Eröffnungstag über 50m Brust nur ein schwacher Trost. Poewe bewies zwar, dass sie zu den besten Brustschwimmerinnen Europas zählt. Nach den guten Leistungen im Vorfeld der EM beim Weltcup in Berlin und eine Woche später bei den deutschen Meisterschaften in Essen konnte man für Debrecen aber mehr erwarten. Mit dieser EM hat Poewe die Kurzbahnsaison mit Licht und Schatten und einer Enttäuschung abgeschlossen. Ab sofort startet die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Peking, die auf der 50 m Bahn ausgetragen werden. Für Poewe wäre Peking der dritte Start bei Olympischen Spielen. Bis zur Qualifikation bei den deutschen Meisterschaften im April trainiert Sarah Poewe in Kapstadt (Südafrika) bei ihrem Heimtrainer Karoly von Toros, bevor sie sich kurz vor den nationalen Titelkämpfen in Berlin unter die Fittiche von Bayer-Trainer Henning Lambertz begibt.

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