RWE kommt mit neuem Trainer zum Derby nach Wuppertal

Karsten Neitzel hat bei RWE Argirios Giannikis abgelöst. Mittwochabend steigt das Derby gegen den WSV. Im Wuppertaler Stadion am Zoo ist um 19.30 Uhr Anstoß.

 Argirios Giannikis ist nicht mehr Trainer von RWE.

Argirios Giannikis ist nicht mehr Trainer von RWE.

Eigentlich hätte an dieser Stelle etwas über die für Rot-Weiss Essen eher ungewohnt entspannte Situation stehen sollen. Seit fast drei Monaten — und damit lange vor der heutigen Regionalliga-Partie gegen den WSV (Anstoß: 19.30 Uhr, Stadion am Zoo) — ist bekannt, dass der erst im Oktober verpflichtete Trainer Argirios Giannikis im Sommer zum Drittligisten VfR Aalen wechseln wird. Seinen Job an der Hafenstraße erledigte der Deutsch-Grieche dennoch seriös weiter. Bis zum vergangenen Samstag hatte Giannikis sein Team durch vier ungeschlagene Spiele in Serie — darunter ein achtbares 2:2 gegen Liga-Krösus Uerdingen — von den Abstiegsrängen entfernt. Zudem hatte er RWE mit einem 5:0 über WSV-Schreck Jahn Hiesfeld das vierte Finale um den Niederrhein-Pokal in Folge beschert.

„Wir haben uns fußballerisch verbessert und können mit vier verschiedenen einstudierten Systemen taktisch wesentlich variabler agieren“, hatte der 37-Jährige gesagt, bevor es am Samstag ein 1:2 gegen den SV Rödinghausen gab. Noch am selben Abend bat Giannikis darum, seine Tätigkeit vorzeitig beenden zu dürfen. Dabei spielte der Sport keine Rolle. „Argirios hat die Mannschaft stabilisiert und weiterentwickelt“, sagte Vorstand Marcus Uhlig. Vielmehr zwang Giannikis das aggressive Verhalten einiger Fans zur Aufgabe. „Wenn du auf der Straße bepöbelt wirst und dann anonyme Anrufe bekommst oder dein Leben durch Beschimpfungen an der Haustür beeinflusst wird, dann ist eine Grenze überschritten.“

Nicht nur in Essen werden die Methoden einiger Anhänger immer bedenklicher. Am Samstag erst hatte es in Mönchengladbach brisante Szenen gegeben. Möglicherweise wäre Giannikis trotz allem geblieben, wenn RWE nicht seinen ab Juli vorgesehenen Nachfolger Karsten Neitzel sofort hätte installieren können. Der 50-Jährige war Mitte März vom Südwest-Regionalligisten SV Elversberg wegen Erfolglosigkeit entlassen worden, in Essen ist er nun der achte Trainer in vier Jahren. „Wir werden alles dafür tun, um diese Saison bestmöglich zu beenden“, erklärte Neitzel.

Mit dem Duell beim WSV startet der gebürtige Dresdener seine Mission. Es folgen Spiele gegen Viktoria Köln, Aachen, Wiedenbrück und Rot-Weiß Oberhausen. Anspruchsvoller könnte ein Arbeitsbeginn in der Regionalliga West kaum sein. „Jeder Tag, an dem Karsten mit den Spielern arbeiten kann, hilft uns für die nächste Saison“, sagte Team-Manager Jürgen Lucas. Schließlich soll dann endlich der Aufstieg in die 3. Liga gelingen. Neitzel wäre 2015 mit Holstein Kiel sogar fast in die 2. Liga aufgestiegen. Mindestens dort sieht sich auch Rot-Weiss Essen. Eigentlich.

RWE - WSV 2017/18: Die Bildergalerie zum Spiel
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