RC Musketier geht in Solingen auf die Radrennbahn

Der Wuppertaler Radsportverein hat mit der Nachbarstadt einen Vertrag über die Nutzung des Sportgeländes geschlossen.

RC Musketier geht in Solingen auf die Radrennbahn
Foto: Christian Beier

Wuppertal/Solingen. Die im Handball sehr erfolgreich funktionierende Kooperation zwischen Wuppertal und Solingen scheint Schule zu machen. Nun gibt es im Radsport eine ähnliche Entwicklung. Der RC Musketier Wuppertal hat nach Abstimmungsgesprächen mit der Stadt Solingen einen Vertrag über die Nutzung der Radrennbahn-Anlage am Dorperhof unterschrieben.

RC Musketier geht in Solingen auf die Radrennbahn
Foto: RC Musketier

Die Stadt Solingen überlässt die städtische Anlage bisher schon den Bogensportlern des Solinger SC 95/98, den Triathleten des TSV Aufderhöhe und den Radsportlern von Velo Solingen gebührenfrei. Im Gegenzug verpflichten sich die Vereine zur Pflege und Wartung der Anlage.

Bisher waren auch die Radsportler des Wald-Merscheider TV (WMTV) dabei. Der Großverein hat aber die Zusammenarbeit aufgekündigt. Er hatte im März 2014 die Radsportler des RC Schwalbe als Abteilung übernommen. Die damit verbundene Hoffnung auf einen Mitgliederzuwachs hat sich nicht erfüllt. In dieser misslichen Lage trat der Wuppertaler RC Musketier auf den Plan. Dessen Vorsitzender Markus Zaremba war in seiner Jugend Mitglied im RC Schwalbe Solingen und würde es bedauern, „wenn es das nicht mehr gibt“. In der Vergangenheit gab es bereits Kontakte zum und gemeinsame Trainingsfahrten mit dem RC Schwalbe.

Außerdem sucht der mit rund 80 Mitgliedern nach eigenen Angaben mitgliederstärkste Radsportverein in Wuppertal nach guten Trainingsmöglichkeiten für seine Breiten- und Leistungssportler (Amateurradrennen). „Die Bahn bietet uns hervorragende Bedingungen abseits des Straßenverkehrs“, sagt Zaremba. Da sie bei weitem nicht so steil sei wie die einstige im Stadion am Zoo, könne er den Nachwuchs bedenkenlos dort in die Pedale treten lassen.

Der alte Vertrag der Stadt Solingen mit dem WMTV endet zwar erst am 31. Dezember, Zaremba hat aber erreicht, dass seine Sportler die Bahn schon jetzt nutzen können. „Zudem werden einige Details überarbeitet und „den neuen Bedingungen angepasst“, sagt Solingens Stadtsprecher Lutz Peters.

Auch Günter Klever ist „froh, dass die neue Radsportgruppe dabei ist“. Er leitet die Abteilung Bogensport im Solinger SC 95/98 und koordiniert die Zusammenarbeit der Vereine mit der Stadt. Die Unterstützung der Radsportler aus der Nachbarstadt begrüßt er in doppelter Hinsicht. Die Pflege und Wartung der Anlage sei arbeitsintensiv. Zudem würden die Radsportler mehr Leben auf die Anlage bringen, da sie dort auch Veranstaltungen planen. Klever geht von einer längerfristigen Kooperation aus. Die Bahn am Dorperhof sei zwar schon etwas in die Jahre gekommen, die Sicherheit sei aber gewährleistet. Der Zustand der Anlage werde dreimal im Jahr überprüft. Die Bahn ist 348 Meter lang und wurde von Mitgliedern des RC Schwalbe in Eigenleistung gebaut — in den Jahren 1947 und 1948.

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