Poewe fehlt nur eine Winzigkeit

Sarah Poewe verpasst über 100 Meter Brust nur hauchdünn die Olympia-Norm. Christian vom Lehn verteidigt seinen DM-Titel.

Berlin. Bei den 124. Deutschen Meisterschaften im Schwimmen stand der Sonntag aus Wuppertaler Sicht ganz im Zeichen der 100 Meter Brust bei den Frauen und Männern.

Titelverteidiger Christian vom Lehn konnte das Männer-Finale, in das er mit der schnellsten Vorlaufzeit von 1.00,66 Minuten eingezogen war, entspannt angehen, da er sich über die doppelt so lange Distanz bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert hatte. Für Sarah Poewe ging es hingegen neben ihrer Titelverteidigung in erster Linie darum, die London-Norm von 1:07,87 Minuten zu unterbieten.

Leider konnte die 29-jährige 19-fache Deutsche Meisterin ihr Vorhaben nicht in die Tat umsetzen. Als Zweite hinter Caroline Ruhnau (Essen), die sich mit 1:07,28 für die Olympia qualifizierte, schlug Poewe in 1:07,90 an, verfehlte die Norm um die Winzigkeit von drei Hundertsteln.

„Ich war mir sicher, dass sie die Qualifikation schafft. Sie hat das Rennen beim Zielanschlag verloren. Sie ist nicht richtig an die Wand heran gekommen und musste einen zusätzlichen Armzug machen. Ihr Tempo auf der Schwimmstrecke war hingegen optimal, und sie hätte die Norm klar unterboten, wenn sie nicht diesen Fehler gemacht hätte.“, ärgerte sich Trainer Farshid Shami über die verpasste Qualifikation für London. Diese muss Sarah Poewe jetzt bei den Europameisterschaften in Debrecen, die in zehn Tagen beginnen, wahrnehmen. „Wir haben jetzt noch zehn Tage Zeit für die Vorbereitung. Ich denke, wir werden das schon hinkriegen. so dass sie bei der EM die Norm knackt“, gab sich Shami optimistisch.

Christian vom Lehn verpasste fünf Minuten nach dem Rennen seiner Mannschaftskameradin von der SG Bayer über die gleiche Strecke in 1:00,89 Minuten ebenfalls die Olympianorm von 1:00,44 knapp. Sein Sieg in Berlin und damit die erfolgreiche Titelverteidigung war aber äußerst wichtig in Bezug auf die 4 x 100-Meter-Lagenstaffel für London. „Mein Ziel war es, die Norm zu unterbieten. Dass ich das nicht geschafft habe, ärgert mich schon. Vielleicht kann ich in London neben der Staffel trotzdem im Einzelrennen über 100 Meter Brust starten, da ich ohnehin schon qualifiziert bin. Dazu gehört aber, dass mich bei der EM in Debrecen niemand mehr ärgert“, macht sich vom Lehn noch Hoffnungen neben den 200 Metern auf einen zweiten Einzelstart in London.

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