Fußball Pagano hat Lust auf den WSV

Wuppertal · Für die Partie gegen Wattenscheid ist der Rückkehrer noch kein Thema. Er soll erst fit werden.

 Silvio Pagano in der vergangenen Saison im Niederrheinpkal gegen Monheim. 27 Liga- und sechs Pokaleinsätze hatte er für den WSV.

Silvio Pagano in der vergangenen Saison im Niederrheinpkal gegen Monheim. 27 Liga- und sechs Pokaleinsätze hatte er für den WSV.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Am Dienstagabend in der Mondpalastarena in Herne saß Silvio Pagano noch auf der Tribüne und verfolgte das 2:2 von Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV gegen den TuS Haltern von seinem Sitz aus. Und auch beim wichtigen Heimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr Stadion Zoo) gegen die krisengeschüttelte SG Wattenscheid wird Pagano noch „nur“ Zuschauer sein. Doch im weiteren Saisonverlauf könnte Pagano, der am kommenden Donnerstag 34 Jahre alt wird, noch wichtige Helferdienste für die junge Mannschaft leisten. „Erst muss ich richtig fit werden, den September werde ich dazu sicher noch brauchen“, sagt Pagano, der nach seinem Abschied im Sommer nun doch ein überraschendes Comeback bei seinem Heimatverein feiert.

„Er hat es im Prinzip selbst entschieden, denn er hat gemerkt, dass er noch Lust auf Fußball hat, und ich habe das Brennen in seinen Augen gesehen. Wenn man einen Spieler seiner Qualität zu diesen Konditionen haben kann, dann muss man zugreifen“, kommentiert Sportdirektor Karsten Hutwelker die für ihn gar nicht so überraschende Entwicklung. Er war mit Pagano über das Saisonende hinaus in Kontakt geblieben und hatte sich sofort mit ihm getroffen, als der Deutsch-Italiener ihn vor zwei Wochen angerufen und signalisiert hatte, dass er sich vorstellen könne, wieder einzusteigen.

„Meine zwei Eisdielen und meine Familie als junger Vater hatten für mich im Sommer Priorität. Das hätte mit der Vorbereitung auch zeitlich gar nicht funktioniert“, erzählt Pagano, der in Stadionnähe wohnt. Als er kürzlich die Sambatrasse heruntergejoggt sei und das Stadion gesehen habe, sei in ihm dann aber der Wunsch aufgekommen, dort noch einmal zu spielen. „Das ist meine Heimat, mein Stadion. Ich hatte zwar auch Angebote aus der Oberliga, aber der WSV war für mich die erste Adresse. Deshalb habe ich erst einmal Karsten angerufen.“

Der war sofort interessiert, zumal die finanziellen Konditionen dem Mini-Etat des WSV angepasst seien. Nach Rücksprache mit Trainer Andreas Zimmermann und auch mit den Führungsspielern erfolgte dann die Verpflichtung. Pagano steigt ab sofort ins Training ein, wird aber mit Rücksicht auf Beruf und Familie zum Beispiel nicht am Sonntag am Spielnachbereitungstraining teilnehmen.

Dass Pagano mit seiner Erfahrung helfen könnte, steht außer Frage, auch wenn er keinerlei Ansprüche auf eine Spielgarantie stellt. Seine Verpflichtung will Hutwelker dabei keinesfalls als Kritik an der jungen Mannschaft verstanden wissen: „Der vertraue ich blind.“ Auch die Leistung gegen Haltern sehe er absolut positiv. „Die Mannschaft ist in der ersten Halbzeit so aufgetreten wie in den ersten drei Spielen und hat da auch spielerisch überzeugt. Als wir zu Beginn der zweiten Hälfte drei klare Chancen nicht genutzt und den Anschlusstreffer bekommen haben, haben wir gewackelt, es aber geschafft, auch nach dem 2:2 eine Reaktion zu zeigen und zurückzukommen.“

Am Samstag gegen Wattenscheid könnte der WSV seinen Sechs-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter vergrößern. Wattenscheid, das aktuell auf dem ersten Abstiegsplatz steht, sei, so Hutwelker, aber „eine Wundertüte“. So habe die SG, die vor einer Woche mit der Nachricht vom Insolvenzantrag die Liga erschütterte, am Montag gegen Lotte die erste Hälfte dominiert, sei durch Berkan Canbulut verdient in Führung gegangen, habe dann aber in der zweiten ein anderes Gesicht gezeigt, so dass am Ende noch eine 1:2-Niederlage gestanden habe.

„Wir werden entscheiden, wie das Spiel gegen Wattenscheid ausgeht“, ist deshalb Hutwelkers Einschätzung. „Wenn wir so auftreten wie zu Beginn gegen Haltern werden wird gewinnen, sonst bekommen wir Probleme.“

Silvio Pagano, der zuvor auch schon das Spiel gegen Köln gesehen hatte, ist überzeugt, dass die Mannschaft aus ihren Mitteln bisher das Beste gemacht hat. „Aber ich weiß, wie so eine Saison läuft. Die schweren Monate kommen erst noch im Oktober und im November und dann im März und im April, und vielleicht kann ich dann ja helfen, ob auf oder neben dem Platz.“

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