Mein erstes Mal (4): Einsteigen und Ruhe bewahren im Kajak

Zu Besuch bei der Paddler Gilde: Für ein erstes Treffen mit dem Kajak nimmt man am besten Kleidung zum Wechseln mit.

Mein erstes Mal (4): Einsteigen und Ruhe bewahren im Kajak
Foto: Uwe Schinkel

Beyenburg. Wer zum ersten Mal in ein Kajak steigt, sollte vorbereitet sein. Der Anfänger, den Martin Zorn heute einweisen will, ist es nicht: keine Wechselkleidung im Rucksack. Jeden ersten und dritten Samstag im Monat bietet der Verein Wuppertaler Paddler Gilde einen Schnupperkurs für Neulinge an. Mitglied Martin Zorn weiß, dass vielen vor allem der Einstieg Probleme bereitet. „Wenn du dich im Kajak hektisch bewegst, bewegt sich das Kajak genauso hektisch.“ Also ganz vorsichtig den ersten Fuß ins Boot gesetzt, dann den zweiten — es wackelt, aber die Füße bleiben trocken.

Los geht es über den Beyenburger Stausee: rechts, links, rechts, links. Langsam bewegt sich das Paddel im Wasser, und das Kanu gleitet voran. Allerdings nicht gerade gleichmäßig. An den Schlangenlinien sind die Anfänger deutlich vom Ufer aus zu erkennen. Kaum ist das Gefährt einigermaßen unter Kontrolle, macht das Wetter nicht mehr mit: Dunkle Wolken ziehen auf. Das mulmige Gefühl im Bauch wird stärker.

Mein erstes Mal (4)

Während die Anfänger mit dem Gleichgewicht kämpfen, bewegen sich die Vereinsmitglieder in ihren Booten sicher und schnell über den See — darunter auch einige Kinder. Vor allem im Jugendbereich der Sechs- bis 15-Jährigen ist die Paddler Gilde im Rennsport aktiv. Die jungen Kanuten trainieren bis zu drei Mal in der Woche auf dem See und absolvieren nach Bedarf zusätzlich noch Krafttraining im Kraftraum.

Nach den ersten wackligen Minuten, in denen sich der Anfänger das ein oder andere Mal schon fast im Wasser gesehen hat, läuft das Paddeln schon flüssiger. Natürlich immer noch kein Vergleich zu den Profis - einige Mitglieder der Paddler Gilde fahren in ihren Kanadier-Booten sogar kniend. „Um diese Boote zu lenken, ist eine noch viel bessere Körperbeherrschung notwendig, ansonsten liegt man ganz schnell im Wasser“, sagt Martin Zorn.

Neben Kajaks und Kanadiern hat der Verein auch noch Kanus, Drachenboote und Outrigger (Auslegerboote). Für Anfänger reicht aber wohl erst einmal eine Fahrt im Kajak. Geschafft: Trocken ist das Ufer erreicht. Auch das Wetter hat gehalten — die dunklen Wolken sind weitergezogen. Und der Paddelsport hat einen neuen Fan.

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