Leichtathletik Von Wuppertal bis Singapur: Mehr als 1400 Schwebebahn-Läufer

Wuppertal · Nicht nur in Wuppertal wurde gelaufen, sondern auch in Berlin und Singapur. Die virtuelle Ausgabe der beliebten Veranstaltung machte es möglich.

  Günter Hiege, Daniela Sztajgli und Andreas Boller vom W-Zetti-Team unserer Zeitung hatten sich auf der Nordbahntrasse zum Lauf verabredet – natürlich unter Wahrung des Abstandsgebots.

 Günter Hiege, Daniela Sztajgli und Andreas Boller vom W-Zetti-Team unserer Zeitung hatten sich auf der Nordbahntrasse zum Lauf verabredet – natürlich unter Wahrung des Abstandsgebots.

Foto: Fischer, Andreas H503840

„In diesem Jahr ist alles anders“, sagte Silvia Kramarz am Morgen beim Opening für den diesjährigen Schwebebahnlauf, zu dem Vertreter von Sponsoren vor das Opernhaus gekommen waren. In der Tat: Wo sich sonst auch schon zu diesem Zeitpunkt Hunderte Jugendliche und ihre Eltern zum Schülerlauf drängen und später zum Firmenlauf Tausende ihre Laufschuhe schnüren, gab es diesmal nur die ganz kleine Besetzung. Und doch konnte Kramarz, die seit Jahren mit dem Verein Schwebebahn-Lauf, der treibende Kraft der Großveranstaltung ist, sich lächelnd ans Mikrofon stellen. „1433 Läufer haben sich für unseren ersten virtuellen Schwebebahn-Lauf angemeldet, mit einer so großen Zahl hatte ich gar nicht gerechnet“, verkündete sie hocherfreut.

Überall in Wuppertal konnte man in den nächsten Stunden bis 18 Uhr Läufer antreffen, die am T-Shirt ihres Teams und teilweise auch an der Startnummer erkennbar Kilometer für ihre Firma oder einfach nur sich selbst ansammelten. Ob Nordbahntrasse, Sambatrasse, am Sportplatz Oberbergische Straße oder wie die Mitarbeiter von Aptiv am W-Tec spulten sie meist solo, teilweise aber auch mit Kollegen ihr Pensum ab.

Markus Schlomski, Geschäftsführer der Wuppertaler Stadtwerke, der morgens als einer von vielen Sponsorenvertretern im Laufshirt zum Opening gekommen war, begab sich gleich anschließend auf die klassischen fünf Kilometer bis zum Landgericht und zurück. Diesmal freilich nicht über die gesperrte B7, sondern über die Bürgersteige. „Ich finde es wichtig, dass alle Sponsoren auch in dieser schwierigen Zeit zu der Veranstaltung stehen. Wir haben bei uns einige Mitarbeiter, die nur wegen des Schwebebahn-Laufs mit dem Laufen begonnen haben.“ 62 habe man auch in diesem Jahr zum Mitmachen bewegen können. Auf bis zu 200 Teilnehmer hofft Bayer und damit auch wieder auf eine vordere Platzierung im Ranking, das diesmal neben Starterzahl auch über die Gesamtlaufkilometer führen soll, wie Daniel Schulten von der Netzkern AG erklärt. Die hat für die technischen Lösungen gesorgt, damit jeder Teilnehmer seine Laufleistung sowie Fotos im Internet einstellen konnte. Mit einem Mitarbeiter in Singapur stellte sie vermutlich auch den Starter, der in weitester Entfernung mitrannte.

 Sandra Keßeler freut sich über einen guten Lauf.

Sandra Keßeler freut sich über einen guten Lauf.

Foto: Keßeler

Olympiasiegerin Heike Drechsler sammelt in Berlin Kilometer

Die wohl prominenteste Teilnehmerin durfte die Barmer verkünden. Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler, die seit Jahren bei Präventionsprojekten für die Gesundheitskasse mitwirkt, wollte zu Hause in Berlin am Schwebebahn-Lauf teilnehmen. Es gab also auch Vorteile durch die neuen Möglichkeiten, auch wenn sich das einmalige Gemeinschaftserlebnis beim Schwebebahn-Lauf dadurch nicht ersetzen ließ. „Wir hoffen alle, dass wir im nächsten Jahr wieder unseren gewohnten Schwebebahn-Lauf durchführen können“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke in seinem Grußwort. Im Moment aber, so mahnte er gleichzeitig, sei eben noch nichts normal und heiße es beim Coronaschutz sorgfältig zu bleiben: „Was sonst passieren kann, sehen wir anderswo.“

 Gordon Binder-Eggert verknüpfte den Schwebebahn-Lauf mit seinem Marathon-Training.

Gordon Binder-Eggert verknüpfte den Schwebebahn-Lauf mit seinem Marathon-Training.

Foto: gob

Der virtuelle Schwebebahn-Lauf in diesem Jahr sollte kein Risiko bieten und mit seinen Erfahrungen vielleicht Vorbild für andere ähnliche Veranstaltungen in der Stadt sein, so lange es nötig ist.

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