Leichtathletik : Von Wuppertal bis Singapur: Mehr als 1400 Schwebebahn-Läufer
Wuppertal Nicht nur in Wuppertal wurde gelaufen, sondern auch in Berlin und Singapur. Die virtuelle Ausgabe der beliebten Veranstaltung machte es möglich.
„In diesem Jahr ist alles anders“, sagte Silvia Kramarz am Morgen beim Opening für den diesjährigen Schwebebahnlauf, zu dem Vertreter von Sponsoren vor das Opernhaus gekommen waren. In der Tat: Wo sich sonst auch schon zu diesem Zeitpunkt Hunderte Jugendliche und ihre Eltern zum Schülerlauf drängen und später zum Firmenlauf Tausende ihre Laufschuhe schnüren, gab es diesmal nur die ganz kleine Besetzung. Und doch konnte Kramarz, die seit Jahren mit dem Verein Schwebebahn-Lauf, der treibende Kraft der Großveranstaltung ist, sich lächelnd ans Mikrofon stellen. „1433 Läufer haben sich für unseren ersten virtuellen Schwebebahn-Lauf angemeldet, mit einer so großen Zahl hatte ich gar nicht gerechnet“, verkündete sie hocherfreut.
Überall in Wuppertal konnte man in den nächsten Stunden bis 18 Uhr Läufer antreffen, die am T-Shirt ihres Teams und teilweise auch an der Startnummer erkennbar Kilometer für ihre Firma oder einfach nur sich selbst ansammelten. Ob Nordbahntrasse, Sambatrasse, am Sportplatz Oberbergische Straße oder wie die Mitarbeiter von Aptiv am W-Tec spulten sie meist solo, teilweise aber auch mit Kollegen ihr Pensum ab.
Markus Schlomski, Geschäftsführer der Wuppertaler Stadtwerke, der morgens als einer von vielen Sponsorenvertretern im Laufshirt zum Opening gekommen war, begab sich gleich anschließend auf die klassischen fünf Kilometer bis zum Landgericht und zurück. Diesmal freilich nicht über die gesperrte B7, sondern über die Bürgersteige. „Ich finde es wichtig, dass alle Sponsoren auch in dieser schwierigen Zeit zu der Veranstaltung stehen. Wir haben bei uns einige Mitarbeiter, die nur wegen des Schwebebahn-Laufs mit dem Laufen begonnen haben.“ 62 habe man auch in diesem Jahr zum Mitmachen bewegen können. Auf bis zu 200 Teilnehmer hofft Bayer und damit auch wieder auf eine vordere Platzierung im Ranking, das diesmal neben Starterzahl auch über die Gesamtlaufkilometer führen soll, wie Daniel Schulten von der Netzkern AG erklärt. Die hat für die technischen Lösungen gesorgt, damit jeder Teilnehmer seine Laufleistung sowie Fotos im Internet einstellen konnte. Mit einem Mitarbeiter in Singapur stellte sie vermutlich auch den Starter, der in weitester Entfernung mitrannte.