Sportlerin der Woche Luisa Knippert ist ein Glücksfall für den TV Beyeröhde

Wuppertal · Das erst 20-Jahre alte Handballtalent besticht auf dem Feld durch Vielseitigkeit  und positive Einstellung.

 Luisa Knippert - hier gegen Gedern - glänzt in Angriff, Aufbau oder Abwehr gleichermaßen.

Luisa Knippert - hier gegen Gedern - glänzt in Angriff, Aufbau oder Abwehr gleichermaßen.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Eine Spielerin wie Luisa Knippert sieht TVB-Trainer Martin Schwarzwald als Glücksfall an: „Die muss man nicht groß motivieren, weil sie immer an ihre Grenzen gehen“, meint der Erfolgscoach, der es geschafft hat, den TV Beyeröhde trotz großer Verletzungsmisere in der Spitzengruppe der zweiten Frauenhandball-Bundesliga zu halten. Auch dank der 20-jährigen Knippert, die nicht nur durch Leistungen in Abwehr, Spielaufbau und als Torschützin brillieren, sondern auch mit positiver Ausstrahlung ihre Kolleginnen mitreißen kann

So zuletzt gegen Trier, als sich die blonde Luisa siebenmal in die Torschützenliste eintrug. Auffällig: sie verfügt über die Spielintelligenz, in der Abwehr gegnerische Aktionen im Voraus zu erahnen, Bälle abzufangen und eigene Angriffe einzuleiten oder per Gegenstoß selbst erfolgreich abzuschließen.

Zwar ist sie Rückraumspielerin („Da spiele ich, wo ich gebraucht werde“), scheut sie sich aber nicht, an den Kreis zu gehen und sich da auch mal blaue Flecken einzufangen. „Das gehört dazu. Handball ist eben ein Kontaktsport“, lacht die Studentin der Germanistik und Geschichte an der Bergischen Uni mit Wohnsitz in Remscheid.

Bei jedem Spiel besticht die 1,77 Meter große Beyeröhderin durch eine kaum zu übertreffende Kondition. Die erwirbt sie sich nicht nur durch das Mannschaftstraining. „Manchmal absolviere ich auch Sondereinheiten“, meint Luisa Knippert. Sowohl im Gelände wie auch im Kraftraum. „Auch wenn der Kraftraum unerlässlich ist, vertraue ich lieber meiner Schnelligkeit“, gesteht die höflich und freundlich auftretende Frau. „Das Laufen fällt mir eben leichter als das Hantelstemmen.“ Dennoch weiß sie, dass sie körperlich zulegen muss, wenn sie ihr Ziel 1. Bundesliga im Laufe der Jahre erreichen will.

„Natürlich, die oberste Klasse ist mein sportlicher Wunsch“, merkt die vielseitige Sportlerin an. Bevor die Entscheidung endgültig fiel, probierte sie auch Tanzen und Schwimmen aus. Ein bisschen geschnuppert an der ersten Bundesliga hat sie schon bei Bayer Leverkusen. „Aber, da habe ich lediglich in der zweiten Mannschaft gespielt“, gibt sie unumwunden zu.

Beim TV Beyeröhde spielt sie in der zweiten Saison und fühlt sich dort sehr wohl. Zumal sie hier wieder auf Ramona Ruthenbeck und Pia Adams traf, mit denen sie 2015 im Leverkusen-Dress Deutscher Jugendmeister geworden war.

Handball, das hat bei den Knipperts Familientradition. „Beide Eltern haben Handball gespielt, und der Opa erzählt mir noch von seiner Feldhandball-Zeit“, sagt die gebürtige Herdeckerin, die selbst mit fünf Jahren beim Lüttringhauser TV begonnen hat.

Handball, gerade auf diesem Niveau mit den langen Auswärtsfahrten erfordert aber auch viel Idealismus und Verzicht auf freie Wochenenden.

„Ja sicher, die Auswärtsfahrten nehmen oft viel vom Wochenende in Anspruch.“ Da bleibt keine Zeit, auf die „Piste“ zu gehen. „Naja, nach den Heimspielen, vor allem nach gewonnenen, gehen wir doch schon mal raus“, gibt sie zu. Aber am heutigen Samstag wird das wohl nichts, denn für die lange Fahrt zum Tabellen-12. BSV Sachsen Zwickau ist die Abfahrt schon um 8 Uhr angesetzt, und wenn man wieder in Wuppertal ankommt, dann ist Mitternacht längst vorüber.

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