Laufsport Auf Abstand hinter der Startlinie

Wuppertal · 101 Teilnehmer freuten sich beim ersten Wuppertal-Lauf über das Live-Erlebnis - trotz Einschränkungen.

 Mitglieder der Funtastic-Runners liefen im Dirndl. Bei den Abständen hörte der Spaß aber auf: Die mussten beim Start in kleinen Gruppen strikt eingehalten werden.

Mitglieder der Funtastic-Runners liefen im Dirndl. Bei den Abständen hörte der Spaß aber auf: Die mussten beim Start in kleinen Gruppen strikt eingehalten werden.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Wer die Wahl hat, wählt lieber live statt virtuell. So war es beim 1. Wuppertal-Lauf, den der Verein Schwebebahnlauf am Samstag auf den Südhöhen  als erste Live-Laufveranstaltung überhaupt in Wuppertal nach dem Corona-Shutdown angeboten hatte. Zwar hätte es noch die technische Möglichkeit gegeben, sich an einem anderen Ort zu beteiligen und nur Bilder und Zeiten einzureichen - wie das in diesem Jahr notgedrungen beim Schwebebahnlauf der Fall gewesen war, aber angesichts der Tatsache, dass es auch wieder tatsächlich eine Startlinie und Zeitmessung gab - echtes Gemeinschafts-Laufgefühl also - hatte es für die virtuelle Variante nur eine Anmeldung gegeben. „Den haben wir dann zum echten Lauf rübergeholt“, sagte Cheforganisatorin Silvia Kramarz. So gingen am Samstag früh insgesamt 101 Läufer auf die schon vom Fackellauf her bewährte Strecke rund um Technologiepark und Kleingartensiedlung Vorm Eichholz.

Freilich streng portioniert in Gruppen von jeweils 14 Läufern, die auch noch durch auf die Straße aufgezeichnete Kreise vor dem Start streng auf Abstand gehalten wurden. Das vorherigen Ausfüllen eines Gesundheitszettels gehörte ebenfalls zum Hygieneschutzkonzept, das in Coronazeiten obligatorisch geworden ist, für so manchen Veranstalter aber zu viel Aufwand und eine zu hohe Hürde bedeutet.

„Wir haben uns der Herausforderung gestellt, und viele Läufer haben sich dafür bedankt, dass wir das machen“, so Kramarz. Die Funtastic Runners etwa, aus einer Facebookgruppe der Lauf-App Runtastic entstanden, hatte sich den Lauf extra herausgepickt und unterstrich ihren Namen durch bunte Kostümierung im Dirndl. „Wenn schon das Oktoberfest ausfällt, tragen wir die Dinger wenigstens hier“, meinte Florian Callies. Die Gruppe, die Läufer aus verschiedenen Städten, unter anderem Wuppertal, Mönchengladbach und Dülken, vereint, hatte nach dem Lockdown schon beim Restart 2.0 in Dresden teilgenommen und in Heiligenhaus selbst einen Lauf zugunsten des Vereins „Vergessene Kinder“ organisiert. „Das meiste waren allerdings virtuelle Läufe, aber so wie hier macht es viel mehr Spaß“, meinte Gruppenchefin Lisa.

Ansonsten gab es viele Firmenläufer etwa von Aptiv direkt nebenan, Pohli  oder Stahlwille.  Mit dabei war auch Wolfram Deutsch, Chef des Traditionsunternehmens Karl Deutsch, der seine Mitläufer allerdings mit Shirts und Jacken von VeloTal ausgestattet hatte. Die Firma betreibt die VeloTaxis und einen Radverleih am Sportcenter Eskesberg, direkt an der Nordbahntrasse. Einige Teammitglieder waren beim Wuppertal-Lauf auch ohne Fahrrad im Expresstempo unterwegs, der Chef machte die Nachhut, lief aber auch drei Runden á 3,3 Kilometer. Für diese Variante hatten sich die meisten - nämlich 42 Läufer - entschieden, 32 liefen zwei Runden, 28 waren schon nach Runde  eins ausgestiegen - darunter mit dem 75-jährigen Hans-Jörgen Andersen vom Team Velo-Taxi der älteste Teilnehmer. Für alle gab es nachher Getränke, Obst und eine Medaille - echtes Laufveranstaltungsgefühl. Zeiten bei

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