Klettern bald auch an der Mirke

Im ehemaligen Gold-Zack-Gebäude soll ein Boulderpark mit Café entstehen. Die Genehmigung ist erteilt.

Wuppertal. Dass die junge Klettersportart Bouldern in Deutschland sozusagen durch die Decke geht, daran hat die Wuppertaler Climb in Klettersport GmbH einen großen Anteil. Als sie als Betreibergesellschaft des DAV-Kletterzentrums Wupperwände 2006 an der Badischen Straße auch noch einen Boulderbereich mit einplante, galt das als innovativ. Inzwischen schießen überall Boulderhallen aus dem Boden, die von der jungen Szene bestürmt werden. Denn mehr als spezielle Schuhe ist für das Klettern ohne Seil und nur bis Absprunghöhe nicht nötig. Noch in diesem Jahr planen die Climb-in-Geschäftsführer Christian Popien und Arndt Willmanns nun in Wuppertal einen zweiten, größeren Standort. Im ehemaligen Gold-Zack-Gebäude an der Wiesenstraße — neben der Nordbahntrasse nahe der Mirke — soll dann auf 600 Quadratmetern geklettert werden können.

„Wir haben das Feld hier in Wuppertal bestellt, warum sollten wir warten, bis vielleicht ein anderer Betreiber auf die Idee kommt, hier eine Halle aufzumachen“, erklärt Christian Popien. Die nur etwa 300 Quadratmeter Boulderfläche in den Wupperwänden seien inzwischen zu klein geworden, um den Bedarf zu decken. So hielt man Ausschau nach einem neuen Objekt und ist sicher, in dem ehemaligen Fabrikgebäude, das bereits das Taltontheater und einige kleinere Firmen beherbergt, ein ideales gefunden zu haben. Der Mietvertrag mit der Stadt ist bereits geschlossen, eine Baugenehmigung erteilt. Die sieht auch ein Café und einen Zugang zur Nordbahntrasse vor, was das Projekt bestens geeignet erscheinen lässt, den gesamten boomenden Bezirk weiter aufzuwerten.

„Wir sind froh, mit dem Bouldern ein Prestigeobjekt gefunden zu haben und hoffen auf eine weitere Sogwirkung für das Gebäude“, sagt Klaus Lidke, der das ehemalige Textilfabrik-Gebäude für das Gebäudemanagement betreut. Eigentümer ist die städtische Tochter Delphin Vermögensverwaltungs GmbH. Von den 4500 Quadratmetern Fläche auf vier Etagen, sind nur noch rund 1000 Quadratmeter frei, wenn die Kletterer auf zusammen 1300 Quadratmetern eingezogen sein werden. Geplant ist das im Herbst. „Der neue Anker-Mieter gibt uns auch Spielraum, das Gebäude noch attraktiver zu gestalten“, sagt Lidke.

Auch Christian Popien ist überzeugt davon, dass die Boulderhalle den Stadtteil noch attraktiver machen wird. „Mit unserem Café, wollen wir nur eine Ergänzung, keine Konkurrenz zu vorhandenen Angeboten sein“, versichert er. Darin sei er sich mit den Betreibern der benachbarten Utopiastadt im Bahnhof Mirke einig.

„Unsere Gastronomie ist ja in erster Linie für unsere Kletterer gedacht und für die ist es vielleicht der Ausgangspunkt für einen Zug durch das Quartier“, sagt Popien. Er kann sich auch vorstellen, die Umkleiden, die in der ersten Etage neben dem Kletter-Areal entstehen sollen, für andere Veranstaltungen, etwa den Trassenlauf, zur Verfügung zu stellen.

Die kurze Anbindung an die Nordbahntrasse lasse viel Freiraum für Fantasie. Christian Popien hebt die hervorragende Zusammenarbeit mit den städtischen Stellen hervor. „Allein den Zugang schaffen zu dürfen, gestaltete sich recht kompliziert, weil viele Institutionen daran beteiligt waren.“

Theoretisch ist nun alles auf den Weg gebracht. In die Detailplanung werde man aber wohl erst ab Anfang März gehen können — nach der Organisation der Hard Moves (siehe Kasten).

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