Karsten Braasch, ein Ex-Star ohne Allüren
Der ehemalige Davis-Cup-Spieler Karsten Braasch schlug in der Tennis- halle Strauch auf.
Etliche Jahre ist es her, dass mit „Charly“ Steeb und Henri Leconte zwei internationale Stars der Tennis-Szene beim damaligen „Bremme-Cup“ in der Tennishalle Strauch ihre Visitenkarte abgaben. Am vergangenen Samstag fiel erneut internationaler Glanz auf die Halle an der Strecke nach Beyenburg, als Karsten Braasch (45) mit den Herren 40 von Rot-Weiß Remscheid in der Winterrunde der Niederrheinliga beim Spiel gegen den Barmer TC ein Gastspiel gab.
Braasch, die Nummer Eins unter den deutschen Herren 45, spielt seit Saisonbeginn bei den Remscheidern, die mit Christian Schäffkes und Frank Potthoff noch weitere Hochkaräter in ihren Reihen haben, „nur“ an „Zwei“ und dürfte ein sicherer Punktegarant sein. Das bewies der einstige Davis-Cup-Spieler, der auf den Plätzen von Wimbledon und Paris zu Hause war und an den Autralian Open ebenso teilgenommen hat wie an den US Open, auch gegen Markus Wesel vom Barmer TC. Der bekam nämlich eine „Brille“ (Fach-Jargon für eine 0:6, 0:6-Niederlage) verpasst und war darüber absolut nicht deprimiert. „Es war für mich eine Ehre und eine Lehrstunde, gegen einen so prominenten Mann spielen zu können“, sagte Markus Wesel.
Für den unkonventionell agierenden Linkshänder Braasch, der 75 Kilogramm auf 1,80 Meter verteilt hat und drahtig und fit wie ein Twen wirkt, bildet auch nachdem er seine Profi-Karriere 2005 beendet hat, Tennis den Lebensmittelpunkt. Zusammen mit seinem Freund und Mannschaftskameraden Christian Schäffkes ist der gebürtige Hagener Mitinhaber einer Tennis-Akademie in Duisburg. „Da gebe ich viel Einzel-Unterricht an junge Talente. Die fordern mich und halten mich fit“, sagte Braasch, der 1994 an der Seite seines damaligen Doppelpartners Michael Stich mit Patrick Kühnen und Bernd Karbacher den „World-Team-Cup“ gewonnen und im Laufe seiner Karriere stattliche knapp 1,5 Millionen US-Dollar an Preisgeld kassiert hat. „Wichtig ist, dass mir Tennis nach wie vor Spaß macht.“