Kämpfe unter heißer Sonne

Beim ersten Open-Air-Event der Wuppertaler Red Panthers hatten die Kickboxer nicht nur mit dem Gegner zu kämpfen.

Kämpfe unter heißer Sonne
Foto: Anna Schwartz

Buchstäblich heiß her ging es am Samstag auf dem abgesperrten und mit Sichtschutz versehenen Parkplatz vor der Kampfsportschule Red Panthers an der Clausenstraße. Die hatten ein „open-Air-Event“ mit fast 30 Kämpfen nach K1 (Kickbox)-Regeln initiiert, wobei die Aktiven im Ring vor der gleißenden Sonne durch einen schwarzen Baldachin geschützt wurden. Die Fans in den gut gefüllten Stuhlreihen konnten sich allerdings im Rahmen eines ausgedehnten Sonnenbades an mitreißenden Aktionen im seilumspannten Viereck freuen.

„Es war etwas zu heiß. Sonst wäre der Publikumserfolg sicher noch größer gewesen“, merkte Vorstandsmitglied Andreas Kuhlmann an, bewertete das „Experiment Freiluftveranstaltung“ jedoch als gelungen, zumal auch noch weitere Wuppertaler Kampfsportschulen mit im Boot waren. Mustafa Erol, Trainer und sportlicher Leiter, hatte sieben seiner gut vorbereiteten Truppe in den Ring geschickt. Und einer war wohl in so glänzender Form, dass er schon beim Warmmachen im Sportstudio oben in der Clausenstraße 38 so viel „Power“ demonstrierte, dass seinem Gegner Yanko Yordanov (Germania Wevelinghoven) das Herz in die Kämpferhose rutschte.

„Unser 58-Kilo-Mann Tanilcan Toktas hat wohl beim Pratzentraining so schnell und so hart zugeschlagen, dass Yordanov sich nicht mehr in den Ring getraut hat“, so Erol. Toktas stand danach zwar kampfbereit in seiner Ringecke, doch er musste unverrichteter Dinge wieder zurück in die Kabine.

Da sah es bei Angie Mathea (23), der Polizistin im Dress der Red Panthers, ganz anders aus. Sie traf in Elisabeth Knor (Grapple & Strike) auf eine starke Gegnerin, die sich gleichfalls in guter Form zeigte. Von den schulmäßig vorgetragenen Fußstößen in Kopfhöhe beeindruckt, musste Knor schon die erste Runde knapp abgeben. Auch im zweiten Durchgang zeigte sich Angie Mathea aggressiver, landete Fußtechniken und Körpertreffer gegen die sich tapfer wehrende Gegnerin. Dieses Bild änderte sich auch in der dritten Runde nicht, wobei die ständigen Attacken von Mathea auch die sorgsam zusammen gesteckte Frisur Knors durcheinander brachten.

Einstimmiger Punktsieg für die konditionsstarke Angie Mathea, die sich nach dem Kampf erstaunlicher Weise unzufrieden zeigte: „Um meine Fußtechniker besser ins Ziel zu bringen, hat mir wohl angesichts der heißen Temperaturen (mehr als 30 Grad d. Red) die Kraft gefehlt“, meinte sie selbstkritisch.

Entschlossenen Siegeswillen demonstrierte auch Sven Lerroy (Red Panthers), der in der 70-Kilo-Klasse auf Walter Matthäus (Grapple & Strike) traf. Lerroy dominierte vornehmlich die zweite Runde, als er seinen Kontrahenten mit harten Schlagserien zum Körper beeindruckte. Der bemerkte, dass er nach Punkten zurücklag und versuchte sein Heil in der dritten Runde mit wilden Schwingern, die ihn allerdings die Übersicht verlieren ließen. Am Punktsieg von Sven Lerroy gab es keinen Zweifel.

Den Abschluss des farbigen Kampftages bildete der Hauptkampf zwischen Juri Papusa (Red Panthers) gegen David Coc (Black Dragon). Hier erwies sich der „Panther“ aber als erheblich schlagstärker als der Drache (Dragon), was sich nach knapp überlegener erster Runde vor allem im zweiten Durchgang zeigte. Da ließ Papusa einen wahren Schlaghagel los, der Koc zu Boden zwang. Kurz nach der Wiederaufnahme des Kampfes gab Coc angesichts seiner offenkundigen Unterlegenheit auf.

Nach dem Urteil schlug dann die Stunde der ehrenamtlichen Helfer, die die anspruchsvolle Ringkonstruktion bis kurz nach Mitternacht abbauten und das Gelände wieder in einen Parkplatz zurück verwandelten.

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