Basketball-Legende Hansi Gnad ist im Bergischen heimisch und mit Zweitligist Leverkusen erfolgreich : In Ronsdorf nahm seine Trainer-Karriere Fahrt auf
Wuppertal/Hilgen Basketball-Legende Hansi Gnad ist im Bergischen heimisch und mit Zweitligist Leverkusen erfolgreich.
Wer an die Glanzpunkte des deutschen Basketballs denkt, dem wird wohl die Europameisterschaft 1993 einfallen. Als krasser Außenseiter gewann die Nationalmannschaft in der Münchner Olympiahalle gegen Russland das Finale und schaffte damit den bis heute größten Erfolg ihrer Historie. Kapitän des Teams war Hans-Jürgen „Hansi“ Gnad. Der 2,08 Meter große Center avancierte spätestens mit diesem Sieg zu einer deutschen Sportlegende. Mit 181 Länderspielen war der gebürtige Darmstädter lange Rekord-Nationalspieler. In der Bundesliga erzielte Gnad 3475 Punkte, spielte zudem für zwei Vereine in Italien sowie für Real Madrid in Spanien.
Doch Gnad kennt keine Starallüren. Inzwischen arbeitet er in aller Ruhe als Trainer von Basketball-Zweitligist Bayer Giants Leverkusen – und hat auch dort für einen Rekord gesorgt.
Dass seine berufliche Zukunft in der Nähe des Bergischen Landes liegen würde, stand schon lange fest. 1992 lernte Gnad bei den Olympischen Spielen in Barcelona Handballerin Silke Fittinger kennen. Das seit April 1995 verheiratete Paar ließ sich rasch in Burscheid nieder. „Ich habe zwar damals auch noch im Ausland gespielt, aber im Bergischen war unsere Basis. Und sie ist es auch immer geblieben“, sagt der Ex-Profi, der am Donnerstag seinen 57. Geburtstag feierte. 1999 baute das Paar im Stadtteil Hilgen in einem beschaulichen Wohngebiet ein Haus. „Ich bin überhaupt kein Großstadt-Mensch. Die Ruhe und die gute Anbindung in alle Richtungen gefallen uns.“
Vor etwas mehr als 20 Jahren wussten die Gnads vor allem auch die Nähe zu Kindergarten und Schule zu schätzen. Die 1997 und 1999 geborenen Sohne Justin und Robin hatten kurze Wege. So war es auch keine Überraschung, dass die Stationen von Silke und Hansi Gnad zum Ende ihrer Karrieren in unmittelbarer Nähe waren.
Während sie bei der HG Remscheid in der 2. Liga antrat und später beim HSV Solingen-Gräfrath als Co-Trainerin aktiv war, ließ er die sportliche Laufbahn in Hagen und Leverkusen ausklingen. Beim Rekordmeister aus der Farbenstadt stieg Gnad danach als Co-Trainer ein. Nach der Übertragung der Bundesliga-Lizenz nach Düsseldorf und der späteren Insolvenz stand der einstige Topsportler allerdings vor dem Nichts. „Ich hatte damals einen Burnout und habe mich sogar beim Arbeitsamt gemeldet.“