Handball: Zeit für einen Neuanfang

Zweitligist Bergischer HC will sich mit einem Sieg gegen Groß-Bieberau für die jüngste Pleite rehabilitieren.

Wuppertal. Zeit für einen Neuanfang heißt es Samstagabend für die Handballer des Bergischen HC. Nach der enttäuschenden Leistung bei der Niederlage in Düsseldorf will der ambitionierte Zweitligist nun Kurs auf Wiedergutmachung nehmen.

Da kommt ein Heimspiel und ein Gegner wie die TSGGroß-Bieberau gerade recht. Im Normalfall dürfte in der Sonnborner Bayer-Halle (Samstag, 18.15 Uhr) eigentlich nicht viel anbrennen, ohne den Gegner schon im Vorfeld schwach reden zu wollen.

Doch die Odenwälder gehören auswärts eher in die Kategorie Punktelieferant, gegen die der BHC durchaus das eigene Torverhältnis aufpolieren kann. So kam die TSG bei den beiden Zweitligaführenden Hüttenberg (16:32, mit nur drei Bieberauer Treffern nach der Pause) und Neuhausen (14:33) heftig unter die Räder.

Da die Bieberauer diese Klatschen aber schnell wegsteckten und wenig später wieder Siege einfuhren, bekamen sie von der heimischen Presse schon den Beinamen Stehaufmännchen verpasst. Zuletzt glückte Bieberau der vierte Saisonsieg - mit 23:17 gegen Erlangen sogar ein recht klarer und das nach 13:14-Rückstand.

Grundstein dafür war die Defensive, die an einem guten Tag tatsächlich zu einem regelrechten Bollwerk werden kann. Halbzeitstand war gar nur 7:7. Mit den beiden Brüdern Alexej (Kreisläufer) und Dennis Rybakow (Spielmacher) und Felix Beck (einer der besten Keeper der Liga) verfügt Bieberau über herausragende Akteure.

Beim BHC wurde unter der Woche hart trainiert. Es ging um aggressives Zweikampfverhalten in der Abwehr sowie geduldiges Angriffsspiel bis zur echten Chance. Ob das Team den Ursachen für das blutleere Auftreten in Düsseldorf auf den Grund gehen konnte, wurde bislang nicht bekannt.

Dass ein so hochkarätig besetztes Spitzenteam wie der BHC (zudem selbsterklärter Aufstiegsaspirant) bis kurz vor Schuss mit acht Toren Unterschied zurückliegt, scheint nach wie vor rätselhaft. Der Einsatz von Runar Karason, zuletzt wegen nicht diagnostizierbarer Knieprobleme nicht dabei, ist weiterhin ungewiss.

Das Hin und Her um die Länge der Sperre von Kreisläufer Hendrik Pekeler geht in die nächste Runde. "Uns ist von der Handball-Bundesliga rechtsverbindlich bestätigt worden, dass wir alles richtig gemacht haben und Hendrik gegen Bittenfeld wieder spielen durfte", sagte BHC-Manager Stefan Adam.

Er sah damit auch die drohenden Punktabzüge vom Tisch, bekommt jetzt aber Gegenwind (siehe Kasten). Auch von Coburgs Trainer und Sportdirektor Raimo Wilde, der die Proteste ganz nüchtern sieht: "In dieser Saison geht es für jeden Verein um alles - die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga. Der BHC würde an unserer Stelle genauso handeln."

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